Sicher vor Angriffen: Ukraine baut erste unterirdische Schule
Die ostukrainische Metropole Charkiw baut die erste unterirdische Schule des Landes, um ihre Schüler vor russischen Angriffen zu schützen.
"Ein solcher Schutzraum wird es Tausenden von Kindern in Charkiw ermöglichen, ihren Unterricht auch bei Raketenangriffen sicher von Angesicht zu Angesicht fortzusetzen", schreibt Bürgermeister Ihor Terechow im Kurznachrichtendienst Telegram.
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Während viele Schulen in Frontregionen während des Krieges gezwungen sind, online zu unterrichten, hat Charkiw vor Beginn des Schuljahres am 1. September rund 60 Klassenzimmer in U-Bahnstationen eingerichtet, die Platz für mehr als 1.000 Schüler bieten.
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"Die Kinder werden in der Lage sein, sich zu treffen, eine gemeinsame Sprache zu finden, sich zu unterhalten", sagte Iryna Loboda, Mutter eines Schülers, vor einer Metro-Station im Zentrum der zweitgrößten Stadt des Landes. "Ich unterstütze das voll und ganz", fügte sie hinzu.
Russische Raketen können Stadt in unter einer Minute erreichen
Die zweitgrößte Stadt der Ukraine zählte vor dem Einmarsch Russlands im Februar 2022 mehr als 1,4 Millionen Einwohner. Teile der Stadt liegen weniger als 35 Kilometer von der russischen Grenze entfernt und sind fast täglich russischen Luftangriffen ausgesetzt.
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Russische Raketen können die Stadt mitunter in weniger als einer Minute erreichen, weshalb für eine Flucht aus den Klassenzimmern in die Schutzräume oft kaum noch Zeit bleibt.
Nach Kriegsbeginn konnten die russischen Streitkräfte zunächst weitgehend die Kontrolle über die Stadt erringen, ehe sie nach einer ersten ukrainischen Gegenoffensive wieder zurückgedrängt wurden.
Mittlerweile gibt es aber vor allem in den nordöstlichen Vororten wieder Gefechte. Die Schulen der Großstadt mussten den Unterricht seit Kriegsbeginn weitgehend online gestalten.
Mehr als 1.000 Schulen zerstört
Nach Angaben des UNO-Kinderhilfswerks UNICEF sind im Krieg bisher mehr als 1.300 Schulen in der Ukraine zerstört worden. Die anhaltenden Angriffe Russlands führten zudem dazu, dass nur rund ein Drittel der schulpflichtigen Kinder regelmäßig in Präsenzunterricht gehen könne.
Viele Schülerinnen und Schüler würden überdies bereits erlernten Stoff wieder vergessen. "Innerhalb der Ukraine gehen die Angriffe auf Schulen unvermindert weiter und lassen die Kinder tief verstört zurück, ohne einen sicheren Raum zum Lernen", hatte UNICEF Ende August erklärt.