Politik/Ausland

Oligarch Deripaska will Immunität für Trump-Aussage

In der Russland-Affäre um US-Präsident Donald Trump kommt jetzt auch ein russischer Oligarch mit Österreich-Verbindungen ins Spiel. Oleg Deripaska hat laut einem Bericht der New York Times (NYT) angeboten, mit Ausschüssen des Kongresses zu kooperieren. Diese Untersuchungen beschäftigen sich mit möglicher Einmischung Russlands in den US-Wahlkampf 2016. Es spießt sich offenbar aber noch an den Bedingungen Deripaskas.

Grund des Interesses dürften dessen frühere Geschäftsbeziehungen mit Paul Manafort sein. Dieser ist einer jener Mitglieder der Trump-Kampagne, die im Fadenkreuz der FBI-Ermittler stehen. Laut Angaben der NYT unterhielten Deripaska und Manafort in den mittleren 2000er-Jahren enge Geschäftskontakte, die sich später aber zerschlugen.

Immunität

Bereits im März hat Deripaska, der dem inneren Zirkel um Russlands Präsident Wladimir Putin angehört, angeboten mit dem US-Kongress zusammenzuarbeiten. Nun forderte der Aluminiummagnat dafür aber laut Kongressmitgliedern volle Immunität. Dies hätten mit der Sache betraute Kongressmitglieder berichtet, die über die Angelegenheiten nicht öffentlich sprechen dürfen. Deripaskas Forderung sei aber von Gremien des Senats und des Repräsentantenhauses abgelehnt worden, weil Absprachen über Immunität ein Problem für die Ermittler darstellen könnten.

Deripaska hatte laut dem Bericht in den USA immer wieder Einreiseprobleme, weil ihm das State Department kein Business-Visa ausstellen wollte. Entsprechende Anschuldigungen, er hätte Verbindungen zum organisierten Verbrechen, hat der Geschäftsmann zurückgewiesen.

Großaktionär in Österreich

Oleg Deripaska ist Gründer und Eigentümer von Basic Element, einer der größten russischen Industriegruppen, sowie Präsident der En+ Gruppe und der United Company Rusal, der zweitgrößten Aluminiumgesellschaft der Welt. Sein aktuelles Vermögen wird vom Forbes Magazine auf 5,2 Milliarden US-Dollar geschätzt. Über die Rasperia Trading hält Deripaska eine Sperrminorität von 25,9 Prozent an dem österreichischen Baukonzern Strabag.

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Der russische Oligarch lebt in Moskau, unterhält aber auch einen Wohnsitz in Wien. Deripaska gilt zwar als politisch interessiert, soll aber seine poliitischen Aktivitäten eng begrenzen.

Russland-Connections

US-Präsident Trump steht wegen der Russland-Affäre seit Monaten unter Druck. Im Kongress befassen sich mehrere Ausschüsse damit. Es soll geklärt werden, ob Russland im Wahlkampf zugunsten des späteren Wahlsiegers Trump mitgemischt hat und ob es Absprachen zwischen Trumps Wahlkampfteam und Russland gab. Trump und seine Berater haben solche Absprachen wiederholt dementiert, ebenso die russische Regierung.

LautWashington Post forderte der Geheimdienstausschuss des US-Senats nun sämtliche Unterlagen von Trumps Wahlkampfteams an. Es sei das erste Mal, dass die Kampagne selbst in die Untersuchungen einbezogen worden sei, berichtete die Zeitung unter Berufung auf Insider.