Studie zeigt: Wenn Trump zu wenig schläft, wird er sehr wütend
Von Walter Friedl
"Sleepy Joe" nennt Donald Trump seinen Kontrahenten bei der US-Wahl am 3. November, Joe Biden, verächtlich. Und er selbst ist offenbar das Gegenteil und "Sleepless in Washington" - so jedenfalls lautet der zentrale Befund der beiden Forscher an der Columbia University, Douglas Almond und Xinming Du.
Sie stellten eindeutig fest, dass der US-Präsident immer weniger schläft - mit fatalen Auswirkungen auf sein Agieren, er wird wütend, viel wütender. Wie sie auf das kamen? Anhand der Uhrzeiten, wann er seine Tweets absetzt. Akribisch untersuchten sie alle Twittereinträge zwischen Jänner 2017 bis April 2020.
Häufige Nachtarbeit
Ergebnis: Obwohl der Chef des Weißen Hausdes täglich um sechs Uhr morgens aufsteht, twittert er auch regelmäßig auch zwischen 11 Uhr abends und zwei Uhr Früh. Doch haben sich diese Einträge in Trumps Late Night Show seit 2017 um 317 Prozent gesteigert. Konkret: War es vor drei Jahren nur eine Nacht pro Woche, in der er sich an sein Handy machte, stieg die Frequenz zuletzt auf drei Nächte pro Woche. Die Studienautoren rechnen somit hoch, dass der Oberbefehlshaber der US-Streitkräfte durchschnittlich nur auf sechs Stunden Schlaf kommt - sieben bis acht sind von Experten empfohlen.
Diese Nachtarbeit fordert aber ihren Preis: Bei ihrer Analyse kommen die Wissenschaftler zu dem Schluss, dass Trump am kommenden Tag weniger "glücklich" sei. Fröhliche Tweets würden im Vergleich zu anderen Tagen um fünf Prozent sinken, heftig polternde dagegen um drei Prozent steigen.
Und das habe auch Auswirkungen auf seine Gefolgschaft. Die interagiere nach diesen schlaflosen Nächten des Präsidenten weniger. Trump bekommt um 7.400 weniger Likes und 1.300 weniger Retweets - ein Minus von 6,5 bis 8 Prozent. Vielleicht sollte er es doch zumindest ein bisschen mit "Sleepy Joe" halten.