Stolperstein Epstein? Das große Zittern in der Welt der Reichen und Einflussreichen

Die Verfahren gegen den ehemaligen Investmentbanker Jeffrey Epstein und seine enge Vertraute sowie Gespielin Ghislaine Maxwell sorgten damals weltweit für Aufsehen: Ersterer beging 2019 als verurteilter Sexualstraftäter laut offizieller Version in der Haft Selbstmord. Die heute 62-Jährige, die Epstein minderjährige Frauen zugeführt haben soll, wurde unter anderem deswegen im Vorjahr zu 20 Jahren Freiheitsstrafe verurteilt. Starker Tobak also, der die US-Öffentlichkeit bis heute beschäftigt und nun neue Brisanz erfahren dürfte.

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Denn dieser Tage wird ein New Yorker Gericht eine Liste veröffentlichen, auf der sich namhafte Persönlichkeiten befinden sollen. Sie alle sollen in Verbindung mit Epstein gestanden und regelmäßig zu dessen Partys eingeflogen worden sein. Unter den Reichen und Einflussreichen herrscht Nervosität.

Clinton auf Epstein-Jet

Denn bisher wurden die Personen bloß unter den Namen „John Doe“ und „Jane Doe“, jeweils mit einer Zahl versehen, geführt. Bei „Jane Doe 162“ etwa soll es sich um eine Frau handeln, die als Zeugin angeblich ausgesagt hat, dass sie erst 17 Jahre alt gewesen sei, als sie in Epsteins Domizil in New York zugegen gewesen sei. Zeitgleich anwesend: Unter anderem Ghislaine Maxwell und der britische Prinz Andrew, ein Bruder von König Charles III.

Noch brisanter: Hinter „John Doe 36“ soll in Wahrheit Bill Clinton stecken, berichtet ANC News. Eine weitere Zeugin berichtet, sie habe den ehemaligen US-Präsidenten einmal auf Epsteins Privatinsel Little Saint James getroffen (diese gehört zu den US Virgin Islands in der Karibik). Clinton sagte dagegen, er sei noch nie auf dem Eiland gewesen.

Es scheint aber festzustehen, dass der Ex-Chef im Weißen Haus nach seiner Amtszeit (1993-2001) oft mit Epsteins Jet geflogen ist – das zumindest legen Aufzeichnungen eines Piloten des Bankers nahe. Es sei unter anderem nach Paris, Bangkok und Brunei gegangen. Ansonsten ließ Epstein seine illustren Gäste auch in seine Villa in Palm Beach (im US-Bundesstaat Florida) oder auf seine Ranch in Santa Fe (New Mexiko) bringen.

Distanz zu Epstein

Clinton jedenfalls sagte, er habe schon 2005 alle Kontakte zu Epstein abgebrochen, nachdem dieser wegen sexuellen Missbrauchs angeklagt worden war. 2019 bekräftigte der Ex-Präsident seine Distanz zu Epstein.

Tagebuch-Aufzeichnung

In dessen Tagebuch-Aufzeichnungen, die dem Wall Street Journal vorliegen, finden sich freilich weitere Promis. Darunter der aktuelle CIA-Direktor William Burns oder Kathryn Ruemmler, Rechtsberaterin im Weißen Haus unter Barack Obama, jetzt Goldman-Sachs-Bankerin, aber auch Film-Legende Woody Allen, Microsoft-Gründer Bill Gates, der Milliardär und Investor Reid Hoffman und der ehemalige norwegische Premierminister Thorbjørn Jagland.