Politik/Ausland

Sicherheitskräfte in Kuba verhindern neue Proteste gegen Regierung

Eine hohe Präsenz der Sicherheitskräfte hat in Kuba neue Demonstrationen gegen die Regierung verhindert. Zahlreiche Aktivisten, Journalisten und andere Menschen, die den Protestaufruf verbreitet oder sich gegen die Regierung ausgesprochen hatten, berichteten am Montag in sozialen Medien, sie würden am Verlassen ihrer Wohnungen und Häuser gehindert.

Es gab auch Berichte über Festnahmen von Kubanern, die mit weißer Kleidung und weißen Rosen - den Symbolen des Protests - auf die Straßen von Havanna und anderen Städten gingen.

Vor den Häusern mancher Aktivisten versammelten sich Gruppen von Unterstützern der sozialistischen Regierung, die Parolen und Beschimpfungen riefen, wie in Videos auf Twitter zu sehen war. Das betraf etwa Saily González, ein Mitglied der Aktivisten-Gruppe Archipiélago, die die Demonstrationen organisierte. „Wenn man mich heute nicht rausgehen lässt, werde ich es morgen machen - und zwar mit mehr Überzeugung und Entschlossenheit als heute“, twitterte sie. In Kuba herrsche eine Diktatur, die beendet werden müsse.

Anders als bei spontanen Demonstrationen in verschiedenen Städten des Karibikstaates am 11. Juli waren die Sicherheitskräfte diesmal vorgewarnt. Damals waren Hunderte Menschen festgenommen worden - bei den neuen Protesten sollte es unter anderem darum gehen, ihre Freilassung zu fordern.

Bei den Massenprotesten im Juli - den größten gegen die Regierung seit Jahrzehnten - war für Freiheit sowie gegen Repression und Misswirtschaft demonstriert worden. Ein Auslöser war der Mangel an Lebensmitteln und Medikamenten. In Teilen der USA und Europas kam es am Montag zu Demonstrationen von Exil-Kubanern und Sympathisanten.