Politik/Ausland

Saudi-Arabien beschossen: Rückschlag für Friedensbemühungen im Jemen

Im Bürgerkrieg im Jemen ist trotz der Bemühungen um Friedensgespräche keine Entspannung in Sicht. Die vom Iran unterstützten Houthi-Rebellen hätten Raketen und Drohnen auf Energie- und Wasserentsalzungsanlagen in Saudi-Arabien abgefeuert, erklärte das saudi-arabische Energieministerium am Sonntag. Dabei sei niemand verletzt worden, aber dies habe zu einem vorübergehenden Produktionsrückgang in einer Raffinerie geführt.

Drohnenangriffe trafen demnach ein Erdölverteilerterminal in der südlichen Region Jizan, eine Erdgasanlage und eine Raffinerie im Hafen von Janbu am Roten Meer. Die von Saudi-Arabien angeführte Koalition hatte erklärt, die Angriffe am Samstag und Sonntag hätten auch einer Wasserentsalzungsanlage, einem Kraftwerk und einer Gasanlage gegolten.

Gespräche geplant

Ein Militärsprecher der Houthi erklärte, die Gruppe habe ballistische und andere Raketen sowie Drohnen auf Aramco-Anlagen in der Hauptstadt Riad, in Janbu und andere Gebieten abgefeuert, gefolgt von Angriffen auf "wichtige Ziele" in anderen Regionen Saudi-Arabiens. Die Koalition erklärte, erste Untersuchungen hätten ergeben, dass die Gruppe Marschflugkörper aus iranischer Produktion auf die Entsalzungsanlage und das Vertriebszentrum von Aramco in Jizan eingesetzt habe. Saudi-Arabiens Luftabwehr habe eine ballistische Rakete und neun Drohnen abgefangen.

Der in Saudi-Arabien ansässige Golf-Kooperationsrat erwäge, Houthi-Rebellen und andere jemenitische Konfliktparteien zu Beratungen nach Riad einzuladen, hatten zwei Golfstaaten-Vertreter am Dienstag gesagt. Die formalen Einladungen für die vom 29. März bis 7. April geplanten Gespräche sollten in den kommenden Tagen ausgesprochen werden.

Sieben Jahre Krieg

Der seit sieben Jahren andauernde Krieg im Jemen gilt als Stellvertreterkrieg zwischen den Regionalmächten Iran und Saudi-Arabien. Während der Iran die schiitischen Houthi-Rebellen unterstützt, führt Saudi-Arabien eine Gruppe sunnitisch geprägter Golf-Staaten im Kampf gegen diese Aufständischen an.

Saudi-Arabien unterstützt damit die international anerkannte jemenitische Regierung von Abd-Rabbu Mansur Hadi, die von den Houthi-Rebellen Ende 2014 aus der Hauptstadt Sanaa vertrieben worden war. Die Houthi werfen Hadi Korruption und Misswirtschaft vor. Der nach Riad geflohene Hadi habe einer Teilnahme an den Gesprächen bereits zugestimmt, erklärten die beiden Regierungsvertreter. Erneute Bemühungen der Vereinten Nationen (UN) und der USA, einen Waffenstillstand zu erreichen, waren 2021 gescheitert. Seitdem haben sich die Kämpfe verschärft.