Politik/Ausland

Sauberes Wasser für alle in einem kenianischen Distrikt

Das ist einzigartig im Samburu-Distrikt, der rund ein Viertel der Größe Österreichs umfasst: Barsaloi ist die einzige „Stadt“, in der (fast) alle der knapp 200 Haushalte eine direkte Wasserleitung haben. „Ohne Wasser keine Entwicklung, keine Menschenrechte, keine Gerechtigkeit. Deswegen habe ich von Anfang an dieses Projekt mit Nachdruck verfolgt“, sagt Pfarrer „Memo“, den die DKA finanziell unterstützt.

5.000 kenianische Schilling (umgerechnet rund 44 Euro) kostete ein Einzelanschluss jeweils, samt Wasserzähler. Um die laufenden Kosten zu decken, werden für 20 Liter umgerechnet vier Cent verrechnet. Seit 2021 sorgen auch 16 Solarpaneele dafür, dass die Pumpe, die das Wasser zum Hochspeicher befördert, mit Sonnenenergie betrieben werden kann, das alte Dieselaggregat kommt nur noch nachts zur Anwendung.

Teures Wassersystem

Mit dem Nass, das aus rund 200 Meter an die Oberfläche gepumpt wird, haben die Menschen nicht nur sauberes, keimfreies Wasser – sie können damit auch ihre kleinen Gemüsegärten bewässern, was ihre Nahrung facettenreicher macht und ihr Einkommen durch Verkäufe auf dem Markt steigert. Anfänglich, merkt Pfarrer „Memo“ an, sei der Anbau von Gemüse für die Familien total eigenartig gewesen, weil sie seit Jahrhunderten bloß Viehzüchter gewesen seien, die den Weiden hinterherzogen. Doch jetzt seien sie ganz stolz auf ihre Pflanzungen.

Wie schwierig und kostspielig es in der Region ist, solch ein Wasserleitungssystem zu etablieren, erläutert der Geistliche: „Der Grundwasserspiegel liegt bei etwa 200 Metern, das Bohren eines Meters kostet umgerechnet knapp 90 Euro, samt hydrologischem Gutachten, Pumpe, Diesel-Aggregat, Hochspeicher und Leitungen kommt so eine Anlage auf bis zu 80.000 Euro.“