Nordkorea schickt erneut mutmaßliche Müll-Ballons über die Grenze
Nordkorea hat nach Angaben Südkoreas erneut Ballons mit Plastikbeuteln mutmaßlich voller Müll über die stark militarisierte Grenze zwischen den beiden Ländern geschickt.
Der Generalstab in der Hauptstadt Seoul teilte laut der amtlichen Nachrichtenagentur Yonhap am Samstag mit, dass die Ballons in Richtung der Grenzprovinz Gyeonggi unterwegs seien. Die Bevölkerung wurde dazu aufgerufen, die Ballons nicht zu berühren und stattdessen der Polizei zu melden.
Es ist das erste Mal seit mehr als zwei Wochen, dass Nordkorea wieder Ballons nach Südkorea geschickt hat. Seit Ende Mai ließ Nordkorea mindestens 3.600 solcher Flugobjekte über die Grenze steigen, die mit Abfallprodukten und teils mit Gülle gefüllt waren.
Seit Mitte Juli reagiert das südkoreanische Militär seinerseits mit Methoden der psychologischen Kriegsführung und beschallt über Lautsprecheranlagen an der Grenze das abgeschottete Nachbarland täglich mit Propaganda. Die nordkoreanische Führung wertet solche Aktionen als schwerwiegende Provokation.
Nach einer zwischenzeitlichen Phase der Deeskalation hat der Konflikt auf der koreanischen Halbinsel in der jüngeren Vergangenheit wieder deutlich an Brisanz gewonnen. Seit Anfang 2022 testet Nordkorea verstärkt atomwaffenfähige Raketen und andere Waffen. Südkorea und die USA haben unterdessen ihre Militärkooperation ausgebaut.