Politik/Ausland

Neues Reisedokument: Der digitale Corona-Impfpass

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An die Bestätigung für den Corona-Test als quasi Zutritts-Code für Lokale oder Theater wird sich Österreich ja schon im Jänner gewöhnen müssen, doch international denkt man bereits weiter: Eine Impfbestätigung als wahrscheinlich wichtigstes Reisedokument für das kommende Jahr 2021. Große US-Firmen wie IBM machen eine derartige Handy-Software für ihre Mitarbeiter bereits startklar.

Fluglinien machen mit

Die technische Entwicklung organisiert ein Unternehmen namens "Common Trust Network". Das in Genf in der Schweiz angesiedelte gemeinnützige Projekt, hinter dem auch das Weltwirtschaftsforum in Davos steht, hat sich unter anderem mit einigen Fluglinien zusammengetan, um eine solche Handy-App nicht nur zu entwickeln, sondern auch großflächig zur Anwendung zu bringen.

Diese "CommonPass"-App dokumentiert auf dem Handy nicht nur sämtliche Corona-Tests und Untersuchungen, sondern eben auch eine Impfung. Die kann man dann bei Ein- oder Ausreise in ein Land den Grenzbehörden vorweisen. "Sie können sich ja bei jeder Einreise testen lassen", erläutert einer der Verantwortlichen des Projekts dem US-Nachrichtensender CNN: "aber Sie können nicht jedes Mal geimpft werden, wenn sie eine Grenze überschreiten." Genau dafür brauche es ein digitales, international anerkanntes und überprüfbares Dokument, "eine Art digitaler gelber Impfpass eben".

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Besser organisiert

Nach den nicht nur in Österreich durchgehend negativen Erfahrungen mit dem Corona-Contact-Tracing per Handy-App versuchen die großen US-Digitalunternehmen wie Apple oder Google ihre Bemühungen besser zu koordinieren.

Entscheidend an der Entwicklung eines solchen digitalen Impfpasses beteiligt ist die NPO Linux Foundation Public Health. Sie koordiniert die Entwicklungen, an denen neben dem "Common Trust Network" Dutzende US- und internationale Firmen beteiligt sind. "Wenn wir erfolgreich sind, dann können Sie bei jeder Grenze, über die sie reisen sagen, dass sie ein Impfzertifikat auf ihrem Handy haben", erläutert ein Linux Foundation Public Health-Vertreter gegenüber CNN: "In ihrem Zielland haben sie dann eine Handy-App griffbereit, mit der sich frei bewegen können und etwa ein Konzert besuchen." 

Natürlich müsse dieser digitale Impfpass auch angeben, welche Impfung der Besitzer bekommen hat, wie gut sie wirke und ob das auch den Vorschriften des jeweiligen Landes entspreche. Bei Linux Foundation Public Health jedenfalls rechnet man mit dem ersten großflächigen Einsatz solcher Impf-Apps schon in der ersten Jahreshälfte 2021.