Politik/Ausland

Nach Shitstorm: Darum posiert Trump jetzt mit Lebensmitteln

Nein, dieses Foto ist kein Fake. US-Präsident Donald Trump hat am Mittwoch auf Instagram einen Schnappschuss aus dem Oval Office gepostet. Darauf posiert er unverblümt mit Produkten des Lebensmittelunternehmens Goya Foods, breiter Grinser, beide Daumen nach oben.

Was hat es nun damit wieder auf sich? Vorab: Es sind nicht die Kidney Bohnen oder die Kokosmilch, die Trumps Herz höher schlagen lassen.

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Goya ist für seine Konserven und viele weitere Lebensmittel wie Reis, Tortillas Soßen und Tiefkühlprodukte bekannt, die in den USA vor allem bei Latinos beliebt sind. Der CEO des milliardenschweren Unternehmens aus New Jersey ist der gebürtige Spanier Robert Unanue.

Die Kurzversion der Geschichte: Unanue lobte Trump vergangene Woche öffentlich. Mehr hat es nicht gebraucht. Ein wütender Online-Mob forderte unter den Hashtags #BoycottGoya, #GoyaFoods and #Goyaway auf Twitter einen Boykott der 2.500 Produkte fassenden Goya-Palette. Bekannte demokratische Politiker wie Alexandra Ocasio-Cortez und Julián Castro attackierten das größte spanische Lebensmittelunternehmen in den USA aufs Schärfste.

Trump kämpft um Latino-Wähler

Am Anfang dieser Social-Media-Posse stand eine unglückliche Verkettung von Begegnungen und übertriebenen Höflichkeiten. Mexikos Präsident Andres Manuel Lopez Obrador war vor einer Woche im Weißen Haus zu Besuch. Trump bezeichnete ihn als "Freund". Tags darauf, als Unanue zu Gast war, unterschrieb Trump dann eine Initiative, die den Latinos in den USA besseren Zugang zu Bildung und Arbeit verschaffen soll.

Auch den Firmenchef umgarnte Trump. Der Präsident kämpft offensichtlich mit vollem Einsatz um Latino-Wählerstimmen. Der Goya-Chef gab die Komplimente zurück, pries Trumps geistiges Schaffen, forderte zum Gebet für den Präsidenten auf und schmeichelte: "Wir sind alle wirklich gesegnet, eine Führungsperson wie Präsident Trump zu haben." Trump schrieb hernach auf Twitter: "Ich liebe Goya."

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Es folgte ein mächtiger Shitstorm für das Unternehmen. Unanue versuchte die Wogen zu glätten. Er hätte doch nicht harsch reagieren können, wenn er zum US-Präsidenten geladen werde und überhaupt sei er auch zu Barack Obama damals freundlich gewesen. Das alles sei zudem eine "Unterdrückung der Meinungsfreiheit".

Großzügiger Spender

Dadurch wurde die Sache nicht besser. Julián Castro meinte: "CEO-Chef Unanue lobt einen Präsidenten, der Latinos verunglimpft und böswillig angreift, um einen politischen Gewinn zu erzielen. US-Amerikaner sollten deshalb zweimal überlegen, bevor sie Goya-Produkte kauften."

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Die Trumps genießen die Auseinandersetzung derweil sichtlich und werben nun öffentlich für Goya. Auch Tochter Ivanka posierte bereits auf Twitter mit einer Dose Bohnen. Goya Foods gehe es "großartig", schrieb Trump auf Twitter. Die "Schmutzkampagne" der "radikalen Linken" sei nach hinten losgegangen, die Menschen würden "wie verrückt" Goya-Produkte kaufen. Kritiker monieren nun, dass die Trumps gegen Ethik-Richtlinien verstoßen, die Staatsbediensteten jegliche Werbung verbieten.

Unanue wollte den Auftritt eigentlich für gute PR nutzen. Sein Unternehmen hatte im März und April 270.000 Speisen und 20.000 Masken an Opfer der Corona-Krise gespendet. Während des Auftritts bei Trump gab man bekannt, dass eine Million Dosen Kichererbsen und eine weitere halbe Million Kilo an Lebensmitteln folgen sollten.

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