Politik/Ausland

"Malika" statt "Maria", "Feiertag" statt "Weihnachten": EU ruderte zurück

„Die Weihnachtszeit kann dermaßen stressig sein!“ – ein Satz, der unter EU-Beamten für Kopfschütteln gesorgt hätte, hätte sich der Leitfaden der EU-Gleichstellungskommissarin Helena Dalli durchgesetzt. Man solle „sensibel“, gegenüber Personen sein, die nicht dem Christentum angehören und somit lieber „die Feiertage können dermaßen stressig sein“, sagen.

Außerdem sei es besser, von „Malika und Julio“ zu sprechen, als „Maria und Johannes“. Wörter wie „Siedlungen“ und „Kolonisation“ seien zu vermeiden – als Beispiel führte Dalli den Mars an: „Menschen zum Mars schicken“ sei besser als „den Mars kolonialisieren“. Statt „Besiedelung des Mars“ sei „Bewohnung des Mars“ besser.

Das Vorhaben sorgte für Kritik von EU-Abgeordneten sowie dem Vatikan: Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin sagte, es sei der falsche Weg, im Kampf gegen Diskriminierung Ausdrücke wie Weihnachten oder Maria zu meiden. Parolin: „Die Tendenz geht leider dahin, alles zu vereinheitlichen und nicht einmal die berechtigten Unterschiede zu respektieren.“ Die christlichen Wurzeln Europas dürften nicht vergessen werden.

Dalli ruderte zurück: „Die Richtlinie sollte die Diversität der europäischen Kultur darstellen und die inklusive Haltung der Kommission zeigen“, sagte sie. Diese Version der Richtlinie sei aber dennoch nicht für diesen Zweck geeignet. „Das ist kein ausgereiftes Dokument und entspricht nicht unseren Qualitätsstandards.“ Deswegen ziehe sie es zurück, damit „wir weiter an dem Dokument arbeiten können“.