Verletzte nach israelischem Angriff im Libanon
Bei einem israelischen Luftangriff sind im südlichen Libanon mehrere Menschen verletzt worden. Die staatliche libanesische Nachrichtenagentur NNA berichtete von einem israelischen Drohnenangriff am Samstag auf ein Motorrad auf einer Straße in der Nähe des Ortes Aitarun. Israels Militär teilte mit, dass ein Fluggerät ein Mitglied der schiitischen Hisbollah-Miliz in der Gegend getroffen habe.
Täglicher Beschuss von beiden Seiten
Zudem hätten Soldaten Artillerie auf das Gebiet gefeuert, "um eine Bedrohung in der Gegend von Aitarun zu beseitigen." Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Am Samstag seien zwei Geschosse aus dem Nachbarland in Richtung einer Einheit des israelischen Militärs gefeuert worden, hieß es von der Armee weiter. Berichte über Opfer des Angriffs gab es demnach nicht. Die proiranische Hisbollah reklamierte den Angriff für sich.
In den vergangenen Tagen hat sich der Konflikt zwischen der Hisbollah-Miliz und Israels Militär zugespitzt.
WHO warnt vor Krise im Westjordanland
Die Weltgesundheitsorganisation WHO hat währenddessen eine eskalierende Krise der Gesundheitsversorgung im von Israel besetzten Westjordanland beklagt. Die Organisation rief am Freitag zum "sofortigen und aktiven Schutz von Zivilisten und Gesundheitsversorgung im Westjordanland" auf. Seit dem Angriff der Hamas auf Israel am und dem darauffolgenden Krieg im Gaza-Streifen ist auch im Westjordanland die Gewalt eskaliert.
Seit dem 7. Oktober seien 521 Palästinenser getötet worden, darunter 126 Kinder, erklärte die WHO weiter. Überdies seien mehr als 5.200 Menschen verletzt worden, davon 800 Kinder. Dies vergrößere noch die "wachsende Last der Trauma- und Notfallversorgung in den bereits überlasteten Gesundheitseinrichtungen", gab die WHO an.
Im Westjordanland werde auch der Gesundheitssektor angegriffen, erklärte die WHO. Zwischen dem 7. Oktober und dem 28. Mai dokumentierte die Organisation nach eigenen Angaben 480 solcher Angriffe in dem Palästinensergebiet, darunter auf Gesundheitseinrichtungen und Krankenwagen sowie die Festnahme von Mitarbeitern des Gesundheitsbereichs sowie Patienten.
Das palästinensische Gesundheitsministerium gibt eine leicht höhere Anzahl von Todesfällen an. Demnach wurden bei gewaltsamen Auseinandersetzungen mit der israelischen Armee und Angriffen militanter Siedler seither mindestens 545 Palästinenser im Westjordanland getötet. Im selben Zeitraum wurden mindestens 14 Israelis durch Angriffe militanter Palästinenser getötet, wie eine AFP-Zählung auf der Grundlage offizieller israelischer Zahlen ergab.
Auch werde die Bewegungsfreiheit durch die Schließung von Grenzübergängen, die zunehmende Unsicherheit und die Abriegelung ganzer Gemeinden zusehends eingeschränkt, erklärte die WHO. Dies erschwere den Zugang zur Gesundheitsversorgung erschwert. Zudem fehle es zunehmend an Geld. So habe das Personal in dem Sektor seit fast einem Jahr nur die Hälfte ihres Gehalts erhalten, gab die WHO an. 45 Prozent der unentbehrlichen Arzneimittel seien nicht mehr vorrätig.