Politik/Ausland

"Kompletter Albtraum": Krawallnacht der englischen Fans in London

Die allermeisten feierten friedlich. Auch dann noch, als es eigentlich längst nichts mehr zu feiern gab. 

Und dennoch gehen am Tag nach dem EM-Finale wieder diese unschönen Szenen englischer Fans um die Welt.

Schon vor dem EM-Finale versuchten zahlreiche Fans, sich gewaltsam Zutritt ins Wembley-Stadion zu verschaffen. In Videos waren hässliche Szenen zu sehen, die Schlägereien an den Eingängen zum Stadion zeigten. Ein kurzes Video, das Montagvormittag bereits mehr als 9,3 Millionen Mal angesehen worden war, zeigt, wie offenbar Zivil-Personen den Ordnern helfen, die Eindringlinge zurückzuhalten. Dabei kommt es zu wilden Prügelattacken von englischen Fans, die es bereits ins Stadion geschafft hatten. 

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In der Innenstadt der britischen Metropole herrschte in den Stunden vor dem Spiel England gegen Italien teilweise Ausnahmezustand. Es gab 49 Festnahmen und 19 verletzte Polizisten.

Nach der Niederlage der englischen Mannschaft versuchte die Polizei die Menschenansammlungen vor der Arena aufzulösen. Bei Auseinandersetzungen mit Fans am Rande des Finalspiels sind nach Behördenangaben 19 Polizisten verletzt worden. Das sei völlig inakzeptabel, erklärte die Polizei Montagfrüh via Twitter. Die Polizei dankte zugleich Zehntausenden Fans, die sich friedlich verhalten hätten.

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"Kompletter Albtraum"

Im Stadion war offenbar deutlich spürbar, dass Zuschauer ohne Karten in der Arena waren. Ein Medienvertreter schrieb auf Twitter, eine Sicherheitskraft habe von einem "kompletten Albtraum" gesprochen. Niemand habe ihren Block seit 19.30 Uhr verlassen oder betreten können, weil er so voll sei. Ein anderer Journalist schilderte, dass Zuschauer ohne Plätze stehen würden und auf einigen Sitzen zwei Leute säßen.

Londons Bürgermeister Sadiq Khan hatte Stunden vor dem Aufruf eindringlich an die Fans appelliert, nur zum Wembley-Stadion zu fahren, wenn sie auch ein Ticket haben - allerdings vergeblich. Schon am frühen Nachmittag feierten auf dem Wembley Way, dem rund 600 Meter langen Weg zwischen der U-Bahn-Station Wembley Park und dem Stadion, Zehntausende Fans ohne jeglichen Abstand und ohne Masken, dafür aber mit viel Alkohol. Ähnliche Szenen boten sich dann später auf anderen beliebten Plätzen wie dem Piccadilly Circus und am Leicester Square.

Die Polizeibeamten hätten alle Hände voll zu tun, hieß es. "Wir haben gesehen, wie Menschen von Lampen oder Werbetafeln springen, das kann sehr schnell zu Verletzungen führen", warnte die Polizei. "Wir mahnen alle dazu, vorsichtig zu sein und aufeinander aufzupassen."