Israel warnt vor Angriff des Iran: "Könnte weitreichend sein"
Die Vereinigten Staaten haben Hinweise darauf, dass der Iran einen Raketenangriff auf Israel starten will - in Kürze. Das sagten zwei hochrangige Beamter des Weißen Hauses am Dienstag der New York Times, wenige Stunden nachdem die israelischen Streitkräfte eine seltene Bodeninvasion im Südlibanon gestartet hatten, die auf die vom Iran unterstützte Hisbollah-Miliz abzielte.
"Wir unterstützen aktiv die Verteidigungsvorbereitungen, um Israel gegen diesen Angriff zu verteidigen", sagte der Beamte gegenüber der Zeitung; er wollte anonym bleiben. "Ein direkter militärischer Angriff des Irans auf Israel wird schwerwiegende Konsequenzen für den Iran haben." Auch ein israelischer Offizieller bestätigte den bevorstehenden Angriff.
Wenig später warnte Daniel Hagari, ein israelischer Militärsprecher, "dass der iranische Beschuss wahrscheinlich weitreichend sein wird“. Hagari fügte hinzu, dass die israelische Bevölkerung nach dem Auslösen von Luftschutzsirenen in befestigten Schutzräumen bleiben muss, bis die Behörden weitere Anweisungen erteilen, anstatt einfach ein paar Minuten zu warten, damit sich herabfallende Granatsplitter auflösen können.
Höchste Alarmbereitschaft
Die israelische Armee geht derzeit mit massiven Luftangriffen gegen die vom Iran unterstützte Hisbollah-Miliz im Libanon vor und startete in der Nacht auf Dienstag nach eigenen Angaben einen "begrenzten" Bodeneinsatz im Nachbarland. Am Freitag wurde Hisbollah-Anführer Hassan Nasrallah bei einem israelischen Luftangriff getötet.
In den nächsten 12 Stunden
Ein US-Militärbeamter sagte, dass die US-Behörden davon ausgehen, dass der Iran in den nächsten 12 Stunden, wahrscheinlich nach Einbruch der Dunkelheit in der Region, einen ballistischen Raketenangriff starten wird. Der Beamte sagte, der Iran könne auch Drohnen und Marschflugkörper einsetzen, wie bei seinem Angriff im April, der von Israel und seinen Verbündeten fast vollständig vereitelt wurde.
Die US-Botschaft in Israel hat ihre Mitarbeiter in Israel und den palästinensischen Gebieten in höchste Alarmbereitschaft versetzt und sie angewiesen, nach Hause zurückzukehren und sich in einen Luftschutzkeller zu begeben. Dies ist die erste derartige Anweisung seit dem iranischen Luftangriff im vergangenen April.
Die Hisbollah hatte unmittelbar nach dem Überfall der radikalislamischen Hamas auf Israel am 7. Oktober vergangenen Jahres mit regelmäßigen Raketenangriffen aus dem Libanon eine zweite Front gegen Israel eröffnet. Im April hatte der Iran Israel erstmals direkt von seinem Staatsgebiet aus mit mehr als 300 Raketen und Drohnen beschossen. Mehrere Verbündete halfen Israel damals bei der Abwehr des Angriffs.