Politik/Ausland

Radikale Islamisten töten in Russland Gefängniswärter und nehmen Geiseln

Sie posieren mit einer selbstgemachten Islamisten-Flagge, halten einen blutüberströmen Wachmann in die Kamera – und rufen „Allahu Akbar“ und nennen die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS): In einer Strafkolonie in der südrussischen Region Wolgograd haben Insassen mehrere Gefängniswärter als Geiseln genommen, mindestens eine Person dürfte ermordet worden sein.

Helikopter und zwei Millionen Dollar

Ein Sprecher der russischen Strafvollzugsbehörde sagte der Nachrichtenagentur RIA Novosti, der Aufstand der Insassen habe in der Strafkolonie IK-19 Surovikino stattgefunden, die etwa 120 Kilometer westlich der Hauptstadt der Region Wolgograd liegt.

„Mehrere Insassen haben während einer Sitzung des Disziplinarausschusses der Kolonie Personal in ihre Gewalt gebracht“, zitierte die Nachrichtenagentur TASS den Gefängnisdienst, ohne die Zahl der Geiseln oder Geiselnehmer zu nennen. 

Zumindest vier sind auf Videos zu sehen, die gerade in russischen sozialen Medien die Runde machen. Die Geiselnehmer fordern einen Hubschrauber und zwei Millionen Dollar. Der Helikopter soll im Hof der Strafkolonie landen und die Terroristen nach Georgien bringen, und wenn sie verfolgt werden, werden die Geiseln getötet.

Wärter verkauften angeblich Messer

Drei Gefängniswärter liegen laut russischen Medien auf der Intensivstation, ein weiterer im Krankenhaus. Angeblich haben Mitarbeiter der Strafkolonie Messer an die Terroristen verkauft – die Behörden würden die Vorwürfe untersuchen. 

Einer der Entführer trug eine selbstgebastelte Selbstmordweste und hatte im Video einen Zünder in der Hand. 

Nach Informationen anderer Gefangener sollen die Terroristen in letzter Zeit begonnen haben, mehr zu beten. Zum Terrorakt soll es gekommen sein, da die Verwaltung ihnen Gebetsteppiche und den Koran weggenommen hätten.