Politik/Ausland

Sensation: Politisches Tauwetter zwischen Iran und Saudi-Arabien

Nach Jahren voller Rivalität, Stellvertreterkriegen und einem Kampf um die Vormachtstellung im Nahen und Mittleren Osten haben sich der Iran und Saudi-Arabien darauf geeinigt, innerhalb von zwei Monaten ihre Beziehungen wieder aufzunehmen und Botschaften wieder zu eröffnen, wie iranische und saudische Staatsmedien berichten.

"Als Ergebnis der Gespräche vereinbarten der Iran und Saudi-Arabien die Wiederaufnahme diplomatischer Beziehungen und die Wiedereröffnung von Botschaften ... innerhalb von zwei Monaten", berichtete die iranische Nachrichtenagentur IRNA am Freitag - die Vereinbarung wurde nach Gesprächen in der chinesischen Hauptstadt Peking getroffen.

Iranische Staatsmedien veröffentlichten Bilder und Videos, die angeblich in China bei dem Treffen aufgenommen wurden. Es zeigte Ali Shamkhani, den Sekretär des Rates, mit einem saudischen Beamten und einem chinesischen Beamten.

Die saudische Presseagentur bestätigte die Vereinbarung, als sie die gemeinsame Erklärung Saudi-Arabiens und des Irans veröffentlichte, in der es hieß, die beiden Länder hätten vereinbart, die staatliche Souveränität zu respektieren und sich nicht in die inneren Angelegenheiten des jeweils anderen einzumischen.

In der Erklärung heißt es auch, dass Riad und Teheran vereinbart hätten, ein 2001 unterzeichnetes Abkommen über die Zusammenarbeit im Sicherheitsbereich zu aktivieren.

Die Spannungen zwischen beiden Ländern prägten und prägen die politische Situation in der Region massiv: Von Syrien über den Irak bis hin zum Libanon und dem Krieg im Jemen gab es stets ein politisches Tauziehen zwischen Riad und Teheran.

Saudi-Arabien brach 2016 die Beziehungen zu Iran ab, nachdem Demonstranten die saudischen diplomatischen Vertretungen in Iran gestürmt hatten.

Zuvor hatte Saudi-Arabien einen prominenten schiitischen Geistlichen hingerichtet, was die Demonstrationen auslöste.

Wie konnte es zu dieser Annäherung kommen?

"In den letzten Jahren gab es Treffen zwischen saudischen und iranischen Beamten in Bagdad", sagt Ali Hashem vom katarischen TV-Sender Al Jazeera. "Die Iraker begannen 2021 mit Vermittlungsgesprächen. Alles kam während der irakischen Wahlen 2021 zum Stillstand."

"Nach fünf Gesprächsrunden gab es keine Neuigkeiten. Auch im Oman fanden Treffen auf Sicherheitsebene statt. Diese konzentrierten sich hauptsächlich auf die Situation im Jemen."

Eine Verbesserung der Beziehungen zwischen Teheran und Riad dürfte positive Auswirkungen auf die Sicherheitspolitik im gesamten Nahen Osten haben.