In Ägypten inhaftierter Aktivist trinkt wieder Wasser
Der in Ägypten inhaftierte Demokratieaktivist Alaa Abdel Fattah hat seinen Verzicht auf Wasser laut seiner Familie nach fast einer Woche beendet. „Ich trinke seit Samstag wieder Wasser. Vitalwerte heute sind gut“, schrieb Abdel Fattah in einem Brief aus seiner Haft, den seine Familie am Montag veröffentlichte.
„Es ist definitiv seine Handschrift“, bestätigte seine Schwester Sanaa Saif die Echtheit des Briefs. Es sei „endlich ein Lebenszeichen“ ihres Bruders.
Abdel Fattahs zählte zu den Führungsfiguren in der Revolution von 2011, die Langzeitherrscher Husni Mubarak zu Fall brachte. 2013 wurde er beim Protest gegen ein verschärftes Demonstrationsgesetz festgenommen und sitzt seitdem fast durchgehend im Gefängnis.
Nach einem langen Hungerstreik und Verzicht auf Wasser seit Beginn der Weltklimakonferenz im Land vor einer Woche hatte die Gefängnisbehörde nach Angaben der Familie „medizinisch interveniert“. Ob Abdel Fattah zwangsernährt wurde oder wird, ist unklar. Laut Staatsanwaltschaft ist er „wohlauf“.
Bei der zweiwöchigen Klimakonferenz verhandeln Vertreter aus fast 200 Ländern darüber, wie der Kampf gegen die Erderwärmung verstärkt werden kann. Die Konferenz läuft bis Ende dieser Woche.