Politik/Ausland

Impfung und Medikamente kommen schneller: Forscher machen Hoffnung

Eine Impfung, oder ein wirkungsvolles Medikament, einen anderen endgültigen Ausgang aus der Corona-Krise wird es nicht geben, das betonen Politiker und Wissenschaftler laufend. Die sogenannte "Herdenimmunität", also die überstandene Infektion bei einem Großteil der Bevölkerung, die eine neuerliche rasche Ausbreitung des Virus einbremsen könnte, ist bei den derzeitigen Infizierten-Zahlen nicht in Sicht.

Umso erfreulicher sind die jüngsten Nachrichten aus der Forschung, was die Entwicklung von Impfstoffen und Medikamenten betrifft. So teilt die Impstoff-Expertin der Universität Oxford der Londoner Times mit, dass sie auf einen Impfstoff schon im September setzt. Die Entwicklung eines solchen durch Gilbert und ihr Team sei soweit fortgeschritten, dass sie "80 Prozent sicher ist, dass wir mit Tests am Menschen in zwei Wochen anfangen können." Sollte die schützende Wirkung so hoch sein wie erwartet, wäre dann ein großflächiger Einsatz ab Herbst möglich. Bisher waren die Verantwortlichen davon ausgegangen, dass eine Impfung nicht vor dem kommenden Frühjahr einsatzbereit sein werde.

Medikamente im Test

Ähnlich optimistisch geben sich die Entwickler von Medikamenten gegen Covid-19. So teilt der US-Arzneimittelkonzern Eli Lilly mit, dass man mit klinischen Tests zur Erprobung von Therapien zur Behandlung der Lungenkrankheit begonnen habe. Das Unternehmen habe eine Vereinbarung mit dem Nationalen Institut für Allergien und Infektionskrankheiten geschlossen, um die Wirksamkeit und Sicherheit des Wirkstoffes Baricitinib in diesem Zusammenhang zu untersuchen.

Eli Lilly hatte das Medikament mit dem Markennamen Olumiant bisher zur Behandlung von Neurodermitis erprobt. Die neue Studie solle noch im April in den USA anlaufen und später auf Europa und Asien ausgeweitet werden, erklärte das Unternehmen. Mit Ergebnissen werde binnen zwei Monaten gerechnet.

Hoffnung auch in Deutschland

Positive Nachrichten auch aus Deutschland. Das deutsche Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) hält die Zulassung eines Medikaments gegen die vom neuartigen Coronavirus verursachte Covid-19-Erkrankung noch in diesem Jahr für möglich. Seine Behörde werde innerhalb weniger Wochen die ersten belegbaren Daten aus klinischen Studien in Deutschland haben, in denen Wirkstoffe zur Behandlung von Covid-19 erprobt werden, sagte BfArM-Präsident Karl Broich dem Bonner General-Anzeiger.
"Wenn die Daten es hergeben, bin ich sehr zuversichtlich, dass wir noch in diesem Jahr eine Zulassung erteilen können." Er fügte aber hinzu: "Bisher haben wir für kein Arzneimittel ausreichende Wirksamkeitsbelege."

Bisher gibt es keinen Impfstoff gegen das Coronavirus und auch keine Medikamente zur Behandlung der durch den Erreger ausgelösten Lungenkrankheit Covid-19.

Setzen auf bekannte Medikamente

Deshalb wird geprüft, ob bereits zugelassene Medikamente womöglich helfen könnten. In Deutschland laufen dazu mehrere klinische Studien. Eines dieser Medikamente, auf das man vor allem in den USA setzt, ist das Malaria-Mittel Chloroquin. Die Nebenwirkungen und Risiken bei dessen Einsatz sind allerdings beträchtlich.

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