Politik/Ausland

Im Grabenkampf: Russischer Kämpfer ergibt sich ukrainischer Drohne

Was sich seit Monaten in den Schützengräben der Ukraine auf beiden Seiten abspielt, ist unvorstellbar. Einschläge der Artillerie, Grabenkämpfe, Granaten – und Drohnenangriffe. Stets lauert die Gefahr von allen Seiten. Sowohl ukrainische als auch russische Soldaten werden – sofern sie diese Schrecken überleben – bis an ihr Lebensende davon gezeichnet sein.

So wohl auch jener russische Soldat, der sich in einem Grabensystem nahe Bachmut ukrainischen Drohnen ergab. Ein Video zeigt ihn als einzigen Überlebenden. Im Graben liegen die Leichen seiner Kameraden, zumindest zwei von ihnen begingen Selbstmord, nachdem ukrainische Drohnen sie mit Granaten getroffen und verletzt hatten.

➤ So kämpft die Wagner-Gruppe

„Die schwer verwundeten Kämpfer sind nicht bereit, sich dem Feind lebend zu ergeben, warten nicht auf Gefangenschaft oder einen langsamen Tod durch ihre Wunden, sondern verlassen dieses Leben zu ihren eigenen Bedingungen“, kommentiert der Chef der Söldnergruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, das veröffentlichte Video und fügt martialisch hinzu: „Ein Krieger zu sein, bedeutet, ewig zu leben.“

FPV-Drohnen werden für die Kämpfer zum Albtraum

Jener dritte überlebende Soldat signalisiert der Drohne gegenüber, dass er sich ergeben will – auf dieses Signal hin wird eine weitere Drohne geschickt, die ihm Anweisungen gibt, wie er die ukrainischen Einheiten erreicht – und sich somit in Gefangenschaft begeben kann. Währenddessen sehen auch die russischen Streitkräfte, was der Kämpfer vorhat – und schießen mit Granatwerfern auf ihn. Am Ende erreicht er jedoch die ukrainische Stellung, wo er sich ergibt.

All das zeigt einmal mehr, welchen Einfluss Drohnen auf die moderne Kriegsführung haben – sowohl im Sinne gezielter Angriffe, gegen die selbst Soldaten in Grabensystemen machtlos sind, als auch in direkter Kommunikation mit feindlichen Kämpfern.