Erstmals eine Frau im US-Präsidentenrennen
Von Daniela Kittner
Üblicherweise ist die Nominierung eines Präsidentschaftskandidaten auf der Convention ein Formalakt und ein umjubelter Start in den Wahlkampf.
Nicht so diesmal bei den Demokraten. Trotz massiver Bemühungen von prominenten Exponenten der Partei, von First Lady Michelle Obama abwärts, ist es den Demokraten nicht gelungen, die Anhänger des linken Senators Bernie Sanders hinter Hillary Clinton zu versammeln. Daher war das Abstimmungprocedere über die Nominierung Hillary Clintons als Präsidentschaftskandidatin ein spannender Vorgang. Der zweite Tag des Demokraten-Parteitags in Philadelphia stand ganz im Zeichen dieses "roll call".
Um die Sanders-Anhänger nicht noch mehr zu verärgern, wurde die Abstimmung in alphabetischer Reihenfolge der Bundesstaaten voll bis zum Ende durchgezogen. Auch als Hillary Clinton die nötige Marke von 2383 Delegiertenstimmen überschritt, gab es keine Unterbrechung. Der Wahlgang sollte korrekt zu Ende gebracht werden - wohl um dessen demokratische Durchführung zu beweisen.
Clinton musste bis S wie South Dakota warten, bis es so weit war. Am Ende kam sie auf 2838 Delegiertenstimmen. Fünfzehn Staaten gaben Sanders mehr Stimmen als ihr, darunter Colorado, Washington, Oregon, Oklahoma, Kansas und Wisconsin.
Damit ist erstmals eine Frau im Rennen ums Weiße Haus.
Clinton bedankte sich nach ihrer Nominierung per Videobotschaft beim Parteitag in Philadelphia: "Das ist Euer Sieg", rief sie ihren Anhängern zu.
We just put the biggest crack in that glass ceiling yet.” —Hillary https://t.co/mYkaLIv861
— Hillary Clinton (@HillaryClinton) 27. Juli 2016