Partei von Wiener Ex-Vizebürgermeisterin tritt bei EU-Wahl an - aber nicht für Österreich
Die Partei "Kosmos", die von der früheren Wiener Vizebürgermeisterin und Klima-Stadträtin Maria Vassilakou (Grüne) mitbegründet wurde, tritt bei den Europawahlen in Griechenland an. Vassilakou selbst kandidiert jedoch nicht, stellte sie gegenüber der APA klar. Die im Februar neugegründete Partei ist nach Angaben ihrer Mitgründer eine demokratisch orientierte Partei. Sie stellt sich strikt gegen den Rechtspopulismus und will Mitglied der europäischen "grünen Familie" sein.
Die Grundzüge der Partei wurden vom grünen Europaabgeordneten Petros Kokkalis und den beiden Mitbegründern, Maria Vassilakou und Lefteris Papagiannakis, auf einer Pressekonferenz erst in Februar vorgestellt. Die Partei will an europäischen, lokalen und nationalen Wahlen teilnehmen und strebt einen "grünen Gesellschaftsvertrag" mit den griechischen Bürgern an. Dieser soll sich auf die Bewältigung des Klimawandels mit sozialer Gerechtigkeit konzentrieren, "damit niemand zurückbleibt".
"Wir werden keine Protestpartei sein", betonte Kokkalis. Er verwies auf die Notwendigkeit, den ökologischen Raum zu vereinheitlichen und sich auf die Dringlichkeit von Klimamaßnahmen zu konzentrieren: "Wir können kein grünes Zeichen mehr sein, aber wir können einen grünen Pol bilden, weil die Klimakrise ein wirkliches Ereignis ist."
Grüner politischer Flügel
Laut einer aktuellen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts "Opinion Poll" gaben 49 Prozent der Befragten an, dass sie bei den kommenden Europawahlen mit großer Wahrscheinlichkeit eine andere Partei wählen werden als bei den Parlamentswahlen im vergangenen Jahr. 45,5 Prozent halten dies für wenig oder gar nicht wahrscheinlich. Die Wahlentscheidung bei den Europawahlen im Juni beeinflussen dürften die Innenpolitik (36,9 Prozent), die politischen Positionen der Parteien (28,2 Prozent) und europäische Themen (16,9 Prozent).
Die ermutigt die "Kosmos"-Mitglieder. Knapp zwei Monate vor den Europawahlen scheint der grüne politische Flügel an Boden zu gewinnen, denn die Partei "Grünen-Ökologie" (Greens-Ecology) schließt sich mit "Kosmos" und deren Wahlliste unter Leitung des grünen Europaabgeordneten Petros Kokkalis zusammen. Vassiliki Grammatikogianni, Kandidatin für das Europaparlament und Ko-Vorsitzende der "Grünen-Ökologie"-Bewegung, wird die Kampagne mit leiten, und insgesamt acht Mitglieder von "Grünen-Ökologie" werden auf dem "Kosmos"-Wahlzettel kandidieren.
Klimagerechtigkeit
"Dies ist ein entscheidender Schritt, der die Grundlage für eine starke grüne Allianz in Griechenland schafft. Beide Parteien haben einen gemeinsamen Nenner in Bezug auf die Politik für soziale und klimatische Gerechtigkeit, die Bekämpfung wirtschaftlicher Ungleichheit, aber auch die Bewältigung von Umweltproblemen wie der Klimakrise und ihrer Auswirkungen auf Gesellschaft, Wirtschaft, Artenvielfalt und natürliche Ressourcen", sagte Elias Papatheodorou, Pressesprecher von "Kosmos".
Die Personen, die jetzt auf der Wahlliste der Partei stehen, werden sich für Klimagerechtigkeit und die Stärkung der grünen Stimme in Griechenland und Europa einsetzen, wobei ein fairer grüner Übergang des Landes und die Beseitigung sozialer Ungleichheiten ganz oben auf ihrer politischen Agenda stehen.
Die Zusammenarbeit mit "Grünen-Ökologie" ist die zweite für "Kosmos". Es wurde bereits die Zusammenarbeit mit "Volt Griechenland" angekündigt, die mit drei Kandidaten auf der Wahlliste von "Kosmos" vertreten sein wird. "Volt Griechenland" ist die griechische Mitgliedspartei der "Volt Europa-Bewegung", die sich für eine europäische Föderation einsetzt, die demokratisch, gleichberechtigt und gerecht für alle ihre Bürger ist.
In den bisher verfügbaren Umfragen kommt "Kosmos" jedoch auf keine relevanten Prozentzahlen. Für eine abschließende Beurteilung ist es jedoch noch zu früh, und die Botschaften über die Umwelt und die Klimakrise könnten ein wichtiger Faktor sein, um Wähler zu anzusprechen. Unter bestimmten Voraussetzungen könnte "Kosmos" eine Überraschung der kommenden Europawahlen sein.