Beliebt wie nie: Trump im Hoch
Eine souveräne Rede zur Lage der Nation - inklusive einer kleinen Spitze gegen Intimfeindin Nancy Pelosi, dazu das Wahldebakel der US-Demokraten in Iowa. Und heute Abend wird auch noch das Amtsenthebungsverfahren gegen ihn (aller Voraussicht nach) eingestellt. Donald Trump hat gerade gut lachen.
In einer neuen Umfrage des Meinungsforschungsunternehmens Gallup erreichte er jetzt sogar die höchste Zustimmungsrate seit seinem Amtsantritt im Jahr 2017.
Wie Gallup am Dienstag mitteilte, befürworten 49 Prozent der Befragten, wie Trump seinen Job als Präsident wahrnimmt. Die andere Hälfte der Befragten (50 Prozent) gab allerdings an, nicht mit dem Führungsstil des Republikaners einverstanden zu sein. Ob Trumps höherer Beliebtheitsgrad auf das Amtsenthebungsverfahren und der Gegenreaktion darauf, der Wirtschaftslage oder noch anderen Faktoren zurückzuführen ist, müsse sich zeigen, erklärte das Institut.
Im historischen Vergleich steigt Trump schlecht aus
Im historischen Vergleich nehmen sich Trumps Beliebtheitswerte allerdings noch bescheiden aus. Seit dem Zweiten Weltkrieg erhebt das Meinungsforschungsinstitut Gallup regelmäßig die Beliebtheit des US-Präsidenten. In diesem Zeitraum war im Schnitt kein einziges Staatsoberhaupt unbeliebter als Donald Trump. Beliebtester Präsident laut Gallup: John F. Kennedy brachte es durchschnittlich auf 70,1 Prozent Zustimmungsrate, Barack Obama auf 47,9 (siehe Grafik unten).
Der Senat will gegen 22 Uhr ein Urteil in dem Amtsenthebungsverfahren fällen, das die Demokraten in Gang gesetzt hatten. Wegen der republikanischen Mehrheit in der Parlamentskammer wird mit einem Freispruch Trumps von den Vorwürfen gerechnet. Das Repräsentantenhaus hatte den Präsidenten vergangenes Jahr wegen Machtmissbrauchs und Behinderung der Ermittlungen des Repräsentantenhauses angeklagt.
In der Gallup-Umfrage verzeichneten Trumps Republikaner ihr bestes Ergebnis seit 2005. Demnach stehen 51 Prozent der Befragten der Partei positiv gegenüber, 46 Prozent negativ. Im September gaben noch lediglich 43 Prozent an, den Republikanern gegenüber positiv eingestellt zu sein. Das Meinungsbild über die Demokraten habe sich im Vergleich zu September dagegen leicht verschlechtert (von 48 Prozent auf 45 Prozent)