Deutschland-Wahl: AfD drittstärkste Kraft, CDU mit historischem Verlust
Vorne Merkel, hinter ihr die Sintflut. Dass die CDU heute als stimmenstärkste Partei aus der Bundestagswahl hervorgehen würde, war absehbar. Da Frage war nur: Zu welchem Preis?
Um 18.00 gab es eine erste Antwort. Die CDU verlor laut ersten Prognosen beinahe neun Prozentpunkte. 33 Prozent bedeuten ein historisch schlechtes Ergebnis, die CSU in Bayern schnitt so schwach ab wie seit 1949 nicht mehr. Die AfD holte 13,1 Prozent und schaffte damit fast eine Verdreifachung der Stimmen. Ein politisches Erdbeben, das keinen Stein auf dem anderen lässt.
Die SPD kündigte unmittelbar nach der ersten Prognose an, in Opposition gehen zu wollen. Spitzenkandidat Schulz will SPD-Chef bleiben. Angela Merkel räumte zwar ein, ein positiveres Ergebnis erwartet zu haben. Aber man habe alle strategischen Ziele erreicht. "Wir sind stärkste Kraft und gegen uns kann keine Regierung gebildet werden."
Das Problem: Nach der Absage der SPD bleibt Merkel als einzige Option eine ungeliebte Jamaika-Koalition. Grüne und FDP zeigten sich zwar grundsätzlich gesprächsbereit, werden sich eine Regierungs-Beteiligung aber teuer abkaufen lassen.
Alle Infos zur Deutschland-Wahl
Die AfD gab sich in einer ersten Reaktion kampfeslustig. "Da wir jetzt drittstärkste Partei sind, kann sich die Regierung warm anziehen", sagte Spitzenkandidat Alexander Gauland auf der Wahlparty seiner Partei. "Wir werden sie jagen. Und wir werden uns unser Land und unser Volk zurückholen."