Der Mord an Vicki Lynne (8) im Jahr 1984
Vicki Lynne Hoskinson war acht Jahre alt, als sie mit ihrem Fahrrad von Zuhause losfuhr, um einen Brief an ihre Tante abzuschicken. Zurück kam sie nicht mehr. Sechs Monate, drei Wochen und zwei Tage suchten Familie und Polizei nach Vicki. Bis ein Wanderer ihre Leiche fand.
Als Verdächtiger wurde der damals 28-jährige Frank Atwood ausgemacht. Zeugen hatten den drogenabhängigen Kalifornier der Polizei gemeldet, weil er ihnen verdächtig erschien.
Atwood, der sich bei der Befragung kooperativ zeigte, wurde später überführt, weil an seinem Auto Lack gefunden wurde, der jenem von Vickis Fahrrad glich.
Der Prozess, der bis 1987 dauerte und mit der Todesstrafe endete, erzeugte viel mediales Aufsehen. Kaum jemand zweifelte daran, dass Atwood, ein verurteilter Pädophiler, hinter dem Verschwinden des Mädchens steckte. Atwood war auf Bewährung. Er hatte einen Achtjährigen zum Oralsex gezwungen.
Doch die schnelle Verurteilung kritisieren heute seine Anwälte als lückenhaft: „Unglücklicherweise sah Frank zum Fürchten aus“, sagt Natman Schaye, einer der Verteidiger. „Der Fall hatte eine große Öffentlichkeit, es gab einen großen Druck, jemanden zu verurteilen.“
Kritik an der Todesstrafe will Vickis Mutter nicht gelten lassen: „Nichts ist grausamer als der Tod meiner Tochter“, sagte sie 2019 in einem Interview auf die Frage, ob die Strafe für Atwood gerecht sei.