Coronavirus: Tschechiens Premier bereut voreilige Lockerung
Tschechiens Regierungschef Andrej Babis hat Versäumnisse bei der Bekämpfung des Coronavirus eingeräumt. Seine Regierung habe falsch gehandelt, als sie die Corona-Maßnahmen vor den Sommerferien gelockert habe, sagte Babis am Montagabend in einer vom Fernsehen übertragenen Rede.
Wegen der zuletzt stark steigenden Infektionszahlen war zuvor der tschechische Gesundheitsminister Adam Vojtech zurückgetreten.
Er habe sich von der Sommerzeit und der "allgemeinen Stimmung mitreißen" lassen, sagte Babis. "Das war ein Fehler, den ich nicht wiederholen möchte."
Die Regierung in Prag hatte zunächst mit strengen Maßnahmen auf die Corona-Pandemie reagiert und unter anderem eine auch im Freien geltende Maskenpflicht verhängt. Vor Beginn der Sommerferien lockerte die Regierung dann jedoch einen Großteil der Maßnahmen.
Zuletzt waren die Fallzahlen in Tschechien wieder stark gestiegen. Am vergangenen Donnerstag verzeichneten die Behörden eine Rekordzahl von 3.130 Neuinfektionen.
Die Situation sei "ernst", betonte Innenminister Jan Hamacek. "Experten sagen, dass die Krankenhausbetten knapp werden, wenn wir mehr als 120.000 Neuinfektionen im Monat haben." Die Regierung werde ihr Bestes tun, um ein solches Szenario zu verhindern.