Briten-Premier Johnson erstmals mit Astra Zeneca geimpft
Im Vorjahr hatte er eine Corona-Infektion überstanden, jetzt erhielt der britische Premierminister Boris Johnson seine erste Impfung gegen das Virus. "Ich habe buchstäblich nichts gefühlt, und deshalb war es sehr gut, sehr schnell, und ich kann es sehr empfehlen“, sagte der Chef der Tories am Freitag. Er rief alle Menschen dazu auf, sich impfen zu lassen, wenn sie dazu aufgefordert werden. "Eine Spritze zu bekommen, ist das Beste, das wir tun können, um das Leben zurückzubekommen, das wir so sehr vermissen“, twitterte der Premier. Er ließ sich die Dosis des Astra-Zeneca-Impfstoffs im St. Thomas' Hospital in Zentrallondon verabreichen - dort war er vor knapp einem Jahr mehrere Tage wegen seiner Corona-Infektion auf der Intensivstation behandelt worden.
Der 56-Jährige ist zur Impfung berechtigt: Derzeit sind im Vereinigten Königreich alle über 50-Jährigen aufgerufen, sich impfen zu lassen. Bis Ende Juli sollen alle Erwachsenen ein Impf-Angebot erhalten.
600.000 Impfungen an einem Tag
Für Donnerstag meldete die britische Regierung mit mehr als 660 000 verabreichten Dosen einen neuen Tagesrekord. Insgesamt haben nun mehr als 26,2 Millionen Menschen eine erste Impfung erhalten, das ist etwa die Hälfte der Erwachsenen. Gut zwei Millionen Menschen haben die für den vollen Schutz notwendige zweite Impfung bekommen.
Merkel würde sich mit Astra Zeneca impfen lassen
Auch die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel würde sich mit Astra Zeneca gegen das Coronavirus impfen lassen: "Ich würde das auf jeden Fall tun“, sagte die CDU-Politikerin am Freitag in Berlin, fügte aber hinzu: "Ich möchte aber warten, bis ich dran bin.“
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte am Montag nach mehreren Fällen von Blutgerinnseln in Venen die Impfungen mit Astra Zeneca vorübergehend gestoppt. Am Donnerstag entschied die Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) nach einer neuen Prüfung, dass der Impfstoff des britisch-schwedischen Herstellers weiter verabreicht werden soll. Daraufhin wurde der Impfstopp in Deutschland wieder aufgehoben.
Merkel machte deutlich, dass sie durch das Hin und Her keinen größeren Verlust des Vertrauens in den Impfstoff sehe. "Ich bezweifele, dass ein großer Schaden entstand“, sagte sie. Alle Impfstoffe hätten eine bedingte Zulassung und in dieser Phase würden Nebenwirkungen eben sehr genau überwacht.
"Daraus entsteht Vertrauen"
"Ich finde, es war richtig, dass wir absolute Transparenz haben walten lassen, dass wir das unterbrochen haben und dann die Stellungnahme der europäischen Medizinagentur abgewartet haben“, betonte die Kanzlerin. Nun wisse jeder, dass man Auffälligkeiten nicht verberge. "Daraus entsteht Vertrauen und so wollen wir auch weiter vorgehen.“