Politik/Ausland

Anklage wegen Sex mit Minderjähriger: Boliviens Ex-Präsident Morales

Sein politischer Stern ist längst verglüht, der ehemalige Präsident Boliviens lebt seit seinem Sturz im Vorjahr im Exil . Dort aber erreicht den 60-Jährigen jetzt erneut eine heikle Anklage aus der alten Heimat. Das bolivianische Justizministerium hat den früheren Staatschef Evo Morales wegen der Beziehung zu einer Jugendlichen angezeigt. Der einstige Gewerkschafter und linke Rebell, der 2006 als erster Vertreter der Indio-Bevölkerung ins Präsidentenamt einzog,  soll ein Verhältnis mit einer heute 19-Jährigen gehabt haben, als diese noch minderjährig war, teilte das Ministerium am Donnerstag mit. Ihm werde Verführung Minderjähriger und Menschenhandel vorgeworfen.

Mit 16 kennengelernt

Medienberichten zufolge bestätigte die junge Frau das Verhältnis mit Morales. Sie habe ihn im Alter von 16 Jahren kennengelernt. Allerdings seien sie erst ein Liebespaar geworden, als sie bereits volljährig war.
Der 60 Jahre alte Morales lebt derzeit im Exil in Argentinien, nachdem er im November 2019 unter dem Druck des Militärs zurückgetreten war.

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Die Opposition und internationale Wahlbeobachter warfen dem ersten indigenen Staatschef des südamerikanischen Landes Betrug bei der Präsidentenwahl vor. Derzeit führt eine Interimsregierung in Bolivien die Amtsgeschäfte. Morales wurde bereits wegen Terrorismus und Finanzierung terroristischer Aktivitäten angeklagt. Die konservative Interimsregierung versucht seit längerem, eine Rückkehr des immer noch populären Ex-Präsidenten in seine alte Heimat mit juristischen Mitteln zu verhindern. Morales' Anhänger gehen regelmäßig in Bolivien auf die Straße.