Angst vor Omikron: Wo Grenzen zugehen und Quarantäne verhängt wird
Von Konrad Kramar
Wenn es um den Kampf gegen die Pandemie geht, ist man in Israel meist schneller entschlossen und konsequenter als anderswo. Kaum waren die ersten Fälle mit der neuen Omikron-Variante des Corona-Virus aufgetreten, riegelte die Regierung in Jerusalem das Land gänzlich ab. Mit wenigen Ausnahmen ist die Einreise nach Israel daher gänzlich untersagt, sämtliche Flüge in das Land werden gestrichen.
Japan macht zu
Auch Japan will wegen der Ausbreitung der Omikron-Variante erneut die Einreise von Ausländern verbieten. Er habe beschlossen, „als Notfallmaßnahme“ von Dienstag an die Einreisebeschränkungen für Ausländer aus aller Welt wieder in Kraft zu setzen, sagte Ministerpräsident Fumio Kishida. Ziel sei es, die schlimmste Situation für das Land zu verhindern.
Abseits der westlichen Industriestaaten fällt vor allem Marokko mit besonders strengen Maßnahmen auf. Auch das nordafrikanische Land setzt seit Montag alle Flüge aus der ganzen Welt aus.
Krise bei Nachbarn
Unter Österreichs Nachbarn hat es Tschechien und die Slowakei derzeit am schlimmsten erwischt. Letztere hat derzeit - auch wegen einer besonders niedrigen Impfquote von unter 50 Prozent - die höchsten Infektionsraten Europas. In der Slowakei herrscht derzeit bereits Lockdown wie in Österreich. Tschechien versucht ohne einen auszukommen, hat aber den Notstand ausgerufen und damit Attraktionen wie Weihnachtsmärkte gesperrt. Die Einreise aber ist für Österreicher nach den 3G-Regeln weiterhin möglich.
Quarantäne für Kinder
Mühsamer ist für Österreicher derzeit die Einreise nach Deutschland. Der große Nachbar hat uns ja zum "Hochrisikogebiet" erklärt. Zusätzlich zum 3G-Nachweis gelten folgende Regelungen: Personen, die weder geimpft noch genesen sind, müssen zusätzlich eine 10-tägige Quarantäne antreten, aus der man sich frühestens nach 5 Tagen freitesten kann. Kinder unter 12 Jahren, die weder genesen noch geimpft sind, müssen in Quarantäne.
Großbritannien strenge Kontrollen
Die britische Regierung hat am Wochenende die Reiseregeln für Großbritannien deutlich verschärft. Einreisende aus aller Welt, also auch aus Österreich müssen an Tag Zwei nach ihrer Reise einen PCR-Test machen und sich in Quarantäne begeben, bis sie ein negatives Ergebnis erhalten. Der Test muss bei einem zertifizierten Anbieter auf eigene Kosten gebucht werden.
Bundesheer kontrolliert
Die meisten EU-Staaten wie auch Österreich beschränken ihre Einreiseverbote auf die vorerst am stärksten betroffenen Staaten des südlichen Afrika.
In Österreich etwa sind seit Samstag folgende Länder als Virusvariantengebiete eingestuft:
- Südafrika
- Lesotho
- Botswana
- Simbabwe
- Mosambik
- Namibia
Einreisen aus diesen Ländern sind untersagt. Zusätzlich wurde ein Landeverbot für Flüge aus diesen sieben afrikanischen Ländern verhängt. Aus Südafrika aber gibt es ohnehin seit mehr als einem Jahr keine Direktflüge mehr. Österreichische Reiserückkehrer aus diesen Ländern, die etwa über Umwege heimgekommen sind, müssen einen negativen PCR-Test am Flughafen vorweisen und eine zehntägige Quarantäne antreten. Das Bundesheer kontrolliert an den Flughäfen.
Lufthansa fliegt weiter
Ganz ähnlich handeln auch viele andere europäische Länder wie etwa Deutschland, Italien, die Niederlande oder Finnland. Die deutsche Lufthansa aber, zu der ja auch die AUA gehört, führt ihre Flüge aus Südafrika weiterhin durch. Die Schweiz dagegen hat bereits alle direkten Flüge aus der Region gestrichen.
Ruf nach EU-Maßnahmen
Italien fordert die EU zur Ergreifung europaweiter Vorbeugungsmaßnahmen auf. Man werde in den nächsten 48 Stunden "eine Eindämmungsstrategie auf europäischer Ebene ausarbeiten“, sagte Gesundheits-Staatssekretär Pierpaolo Sileri. Nach der Einschränkung des Flugverkehrs seien gemeinschaftliche Maßnahmen nötig. Für Österreicher ist die Einreise nach Italien aber weiterhin nach den 3G-Regeln problemlos möglich.
Keine Einreise für Österreicher
Die Philippinen und Indonesien haben aufgrund der neuen Corona-Variante Omikron Einreisebeschränkungen verhängt und zwar aus sieben europäischen Ländern, inklusive Österreich.
Die Regierung hat die Schweiz, Österreich, Tschechien, Ungarn, die Niederlande, Belgien und Italien mit sofortiger Wirkung zunächst bis zum 15. Dezember auf die „rote Liste“ gesetzt. Auch andere Ausländer, die sich in den vergangenen 14 Tagen in diesen Staaten aufgehalten hätten, dürften nicht einreisen. Die vom 1. Dezember an geplante Grenzöffnung für Touristen aus bestimmten Ländern wird ausgesetzt.