2G-plus in Gastronomie und verkürzte Quarantäne in Deutschland
Im Kampf gegen die Omikron-Variante des Coronavirus werden in Deutschland die Zugangsregeln für die Gastronomie verschärft. Die Bundesregierung und die Ministerpräsidenten der Bundesländer einigten sich am Freitag darauf, dass künftig bundesweit und unabhängig von den Infektionszahlen eine 2G-plus-Regel gelten soll.
Geimpfte und Genesene müssen dann einen tagesaktuellen negativen Coronatest oder eine Auffrischungsimpfung vorweisen. Allerdings wollen nicht alle Länder mitmachen. Bund und Länder riefen zudem zu mehr Homeoffice auf.
Freitesten nach sieben Tagen
Entschieden wurde auch, die Quarantäne für Kontaktpersonen und die Isolierung Infizierter zu verkürzen und zu vereinfachen. Kontaktpersonen werden danach von der Quarantäne ausgenommen, wenn sie eine Auffrischungsimpfung haben, frisch doppelt geimpft sind, geimpft und genesen oder frisch genesen sind. Für alle Übrigen sollen Isolation oder Quarantäne in der Regel nach zehn Tagen enden, wenn sie sich nicht vorher "freitesten" lassen. Das geht nach sieben Tagen.
Abwartende Länder
Sachsen-Anhalt bleibt zunächst bei seinen derzeit geltenden Corona-Maßnahmen und wird in der Gastronomie nicht zusätzlich auf Tests für Genesene und Geimpfte setzen. In Sachsen-Anhalt gebe es anders als in anderen Bundesländern fast nur die Delta-Variante des Coronavirus, deshalb seien neue Maßnahmen zunächst nicht nötig, sagte Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) in Magdeburg.
In Bayern ist die Einführung der 2G-plus-Regel für Restaurants, Cafes und Kneipen noch nicht entschieden. "Wir sind da sehr, sehr zurückhaltend und skeptisch und (...) werden es am nächsten Dienstag dann abschließend entscheiden", sagte Ministerpräsident Markus Söder (CSU).
Söder betonte, Bayern habe eine Protokollerklärung abgegeben, wonach der Bund-Länder-Beschluss "in weiten Teilen hinter der bereits geltenden bayerischen Rechtslage" zurückbleibe. Weitere Verschärfungen - wie eine inzidenzunabhängige 2G-plus-Regel in der gesamten Gastronomie - müssten erst auf Basis einer möglichst gesicherten wissenschaftlichen Expertise geprüft werden.
In Bayern sind Schankwirtschaften und Discos anders als in anderen Bundesländern derzeit geschlossen, zudem muss die Gastronomie im Freistaat in regionalen Corona-Hotspots ebenfalls ihre Pforten schließen.
Mehr Homeoffice
Angesichts steigender Corona-Infektionszahlen haben Bund und Länder in Deutschland Beschäftigte und Arbeitgeber zudem dazu aufgerufen, in den kommenden Wochen verstärkt im Homeoffice zu arbeiten.
Bereits zuvorl hatte Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) an Bürger und Unternehmen appelliert, die Homeoffice-Möglichkeiten stärker als bisher zu nutzen.
Heil erinnerte im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur daran, dass im Infektionsschutzgesetz geregelt sei, dass Homeoffice angeboten und auch wahrgenommen werden müsse, wo es möglich sei. Seitdem werde Homeoffice auch wieder stärker genutzt. "Aber da ist noch Luft nach oben", sagte der Arbeitsminister. "Deshalb ist jetzt der klare Appell an die Unternehmen, wo immer möglich Homeoffice anzubieten und die klare Aufforderung an die Beschäftigten, wann immer möglich von zu Hause zu arbeiten." Es gelte noch einmal, soziale Kontakte zu reduzieren und damit einen Beitrag für die Gesellschaft gegen die Ausbreitung des Virus zu leisten.