Motor/Tests

Start zum Dauertest mit dem neuen Dacia Duster

Zugegeben, der Dauertest-Kandidat ist die bestausgestattete Version mit Allradantrieb und ein paar nützlichen Extras.

Aber selbst damit kommt er nur knapp über die 20.000-Euro-Schwelle. Und wer etwa auf die Multi-View-Kamera mit 360 -Ansicht, beheizte Vordersitze, das schlüssellose Zutrittssystem, die Klima-Automatik und ein Reserverad verzichtet, kann sogar darunter bleiben.

Damit steht das jetzt in der zweiten Generation vorliegende SUV-Modell der rumänischen Renault-Tochter weiterhin ohne direkte Konkurrenten auf dem heimischen Neuwagenmarkt da. Wer so viel Auto um so wenig Geld haben will, muss sich sonst bei den Gebrauchten umsehen.

Da billig gekauft in der Langzeitbetrachtung bekanntlich auch teuer werden kann, soll der neue Duster jetzt im Motor-KU RIER-Dauertest zeigen, ob er ebenso robust ist, wie er preisgünstig daherkommt.

Nach den ersten 4000 Kilometern mit einem Duster mit 110-PS-Diesel, 6-Gang-Handschaltgetriebe und Allrad lässt sich bereits eine grobe Einordnung vornehmen.

 

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Überraschend für alle bisherigen Tester war beim Erstkontakt mit dem vermeintlichen Billig-SUV die gute Haptik all jener Teile im Cockpit, mit denen man als Pilot viel zu tun hat. Lenkrad, Schaltknauf und Drehregler greifen sich gut an und verbreiten keine triste Billig-Atmosphäre. Dass im Gegenzug die Verankerung der Gurtpeitschen zwischen den Vordersitzen keine Abdeckung bekommen haben, ist da wesentlich leichter zu verschmerzen.

Grundsätzlich ist das Cockpit jedoch tadellos funktionell und wer sich mit dem (hinter dem Lenkrad versteckten) Radio-/Telefon-Bedienungs-Satelliten einmal angefreundet hat, wird problemlos zurechtkommen. Dass einige der Bedienungstasten an Armaturenträger und Mittelkonsole unbeleuchtet sind, ist zwar bei Nachtfahrten störend, aber dem Preisniveau geschuldet. Wie wohl auch das verquere Deutsch bei den Tipps für ökonomischeres Fahren im Bordcomputer. Ein sattelfester Übersetzer wurde wohl eingespart.

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Vorglühen

Ebenfalls dem Spardiktat zu verdanken ist die sonst weitgehend in Vergessenheit geratene „Rudolf-Diesel-Gedenkminute“ beim Kaltstart des Vierzylinder-Selbstzünders. Anderseits sorgt die Vorglühzeit dafür, dass der Bordcomputer ausreichend Zeit findet, vollumfänglich hoch zu fahren. In den anderen Fällen kann es schon passieren, dass etwa das Bild der Rangierkamera (vier Ansichten zur Wahl) nach dem Einlegen des Retourganges erst mit geraumer Verzögerung erscheint.

Womit wir beim Getriebe wären, dass bereits für einige Eintragungen im Fahrtenbuch gesorgt hat. Da man sich ein Untersetzungsgetriebe für den Geländeeinsatz gespart hat, wurde der erste Gang extrem kurz übersetzt. Das hilft beim Anfahren auf Steilhängen, nervt aber im Stadtverkehr. Letztlich startet man zumeist gleich mit dem 2. Gang – was das 6-Gang- in der Fahrpraxis zum 5-Gang-Getriebe macht.

 

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Auf den ersten Langstrecken zeigte sich, dass die Sitze mehr konturiert und auch die Schenkelauflagen länger sein könnten. Dass dem Diesel stets bei der Arbeit zugehört werden kann und auf der Autobahn das Geräuschniveau in der Passagierkabine keine Salon-Atmosphäre aufkommen lässt, ist angesichts der Preispositionierung in Kauf zu nehmen.

Dafür steht ein bewährtes Allrad-System zur Verfügung, das mittels Drehregler drei Stellungen bietet (2WD, 4WD Automatik, 4WD Lock). Und das konnte sich im späten März-Winter bereits bewähren.

Die nächsten Etappen werden zeigen, was die Verarbeitungsqualität zu bieten hat – und ob der Klappergeist im Kofferraum verstummt.