Neuer Porsche 911 GT3: Nachgeschärft zum 25-jährigen Jubiläum
Von Michael Andrusio
Anno 1999 präsentierte Porsche den allerersten GT3. Der hatte damals 360 PS und Rallye-Weltmeister Walter Röhrl pilotierte den schnellen Porsche in weniger als acht Minuten um die Nürburgring-Nordschleife. "Das ist das Aufregendste, was Porsche derzeit auf die Straße stellt“, erklärte Röhrl nach der Fahrt.
25 Jahre nach dem ersten Auftritt eines GT3 präsentiert Porsche auf dem Hockenheimring die jüngste Entwicklungsstufe. Noch weiter geschärft und in Details verbessert. "Wir haben an vielen Details gearbeitet und ihm viele Features spendiert, die sich unsere Kunden gewünscht haben. Somit lässt sich der GT3 noch spezifischer auf den Einsatzzweck oder die Vorlieben des Fahrers anpassen“, sagt Andreas Preuninger, Leiter GT-Fahrzeuge, der seit der zweiten GT3-Generation an den besonderen 911ern gearbeitet hat.
510 PS leistet der (frei saugende) 4,0-Liter-Boxermotor. "Ein GT3 braucht auch nicht viel mehr Leistung als rund 500 PS", meint Preuninger und verweist auf das Leistungsgewicht des Sportwagens. In der leichtesten Konfiguration wiegt der neue 911 GT3 nur 1.420 Kilogramm.
Der Motor wurde natürlich auf die aktuellen, deutlich verschärften Abgasnormen angepasst und dafür mit zwei Partikelfiltern und vier Katalysatoren ausgestattet.
Auf 100 km/h beschleunigt der neue GT3 in 3,4 Sekunden mit PDK-Getriebe - wer lieber selber schalten mag, kann den 911er auch mit 6-Gang-Schaltgetriebe bekommen. Stichwort Getriebe. Sowohl das 7-Gang-Doppelkupplungsgetriebe (PDK) als auch das 6-Gang-GT-Schaltgetriebe haben eine im Vergleich zum Vorgänger um acht Prozent kürzere Achsübersetzung bekommen.
Was die Optik betrifft, so bekommt der GT3 eine neue Kontur des Frontdiffusors, eine verbesserte Form der Buglippe und modifizierte Finnen am Unterboden. Neu gestaltete Matrix LED-Hauptscheinwerfer, die beim 911 GT3 optional mit weißem Akzentring erhältlich sind, bündeln alle Lichtfunktionen des 911 und machen die Zusatzleuchten in der Frontschürze überflüssig. Der Heckflügel setzt wie gehabt auf das Schwanenhals-System, bekommt aber neue, angewinkelte Sideplates.
Serienmäßig rollt der 911 GT3 auf Sportreifen mit verbesserter Nasshaftung in den Dimensionen 255/35 ZR 20 vorn und 315/30 ZR 21 hinten, optional sind Track-Reifen mit Straßenzulassung erhältlich.
Walter Röhrl lobt die Lenkung des neuen GT3. "Die Lenkung vermittelt noch mehr Vertrauen ins Auto, weil sie aus der Mittelposition heraus ruhiger anspricht, ohne an Direktheit zu verlieren. Auch die kürzere Übersetzung des Getriebes steigert den Fahrspaß auf Landstraßen erheblich.“
Touring Paket
Für den 911 GT3 ist auch wieder ein Touring-Paket erhältlich - diesmal gleich zur Markteinführung. Touring bedeutet, dass auf den feststehenden Flügel verzichtet wird. Satt dessen setzt Porsche hier auf einen ausfahrbaren Heckspoiler mit Abrisskante. Und für den Touring ist auch erstmals eine "Hintersitzanlage" zu haben.
Neben dem Touring-Paket bietet Porsche für den GT3 ein Weissach-Paket und ein Leichtbau-Paket an. Ersteres ist für den Einsatz auf Rennstrecken ausgelegt - Stabilisator, Koppelstangen und Schubfeld an der Hinterachse, Dach, Sideplates des Heckflügels, Außenspiegeloberschale, Spiegeldreieck und die Airblades im Frontbereich bestehen hier aus CfK. Ohne Aufpreis ist für den 911 GT3 mit Heckflügel das Clubsportpaket für den Rennstreckeneinsatz erhältlich.
An welche Details man beim Einsatz auf Rennstrecken denkt, zeigt der neue Leichtbau-Sportschalensitz (optional zu haben). Hier lässt sich das Polster in der Kopfstütze herausnehmen, um mehr Platz für den Helm zu haben.
Übrigens wird der GT3 nicht mit einem Knopf, sondern mit einem Zündrehschalter gestartet.
Bestellen kann man den 911 GT3 (auch mit Touring-Paket) ab Ende des Jahres. Preis: ab 300.967 Euro.