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Kann KI die Sicherheit von Schulkindern im Straßenverkehr erhöhen?

Mit dem Beginn des neuen Schuljahres rückt ein wichtiges Thema in den Fokus: Die Sicherheit die Schulkinder im Straßenverkehr. Denn leider zeigen Statistiken, dass mit dem Schulbeginn auch die Unfallgefahr auf dem Schulweg steigt. 

Wie gefährlich ist der Schulweg?


2022 verloren auf Österreichs Straßen 13 Kinder ihr Leben. 2023 kamen 7 Kinder im Alter bis 14 Jahre im Straßenverkehr ums Leben, davon 4 als Pkw-Insassen, 2 als Fußgänger und 1 als Fahrer eines Spiel- oder Trendsportgeräts. Zwei Kinder im Alter von 6 bis 15 Jahren kamen 2023 bei einem Schulwegunfall ums Leben.
Auch, wenn wir auf unsere Nachbarländer schauen, sprechen die Zahlen eine traurige Sprache

In Deutschland steigt die Zahl der im Straßenverkehr verunglückten Kinder kontinuierlich an. Im Jahr 2022 verunglückten rund 25.800 Kinder im Straßenverkehr. Im Jahr 2023 stieg diese Zahl weiter auf 27.235 Kinder. Besonders alarmierend: Kinder im Alter von 6 bis 14 Jahren verunglücken montags bis freitags besonders häufig zwischen 7 und 8 Uhr, der üblichen Schulwegzeit. Im vergangenen Jahr wurden 14 % der verunglückten Kinder in diesem Alter zu dieser Zeit verletzt oder getötet.
In der Schweiz sterben jedes Jahr 4 Kinder bei Verkehrsunfällen. 
Insgesamt geschehen 40 % aller schweren Kinderunfälle auf dem Schulweg.

Schulkinder sind täglich zu Fuß, mit dem Auto, dem Fahrrad oder dem Scooter unterwegs. Allerdings sind die Sichtbedingungen nicht auf die Größe und Bedürfnisse der Kinder angepasst, da die Straßeninfrastruktur primär für erwachsene Verkehrsteilnehmer ausgelegt ist. Aufgrund ihrer geringeren Körpergröße können sie im Straßenverkehr schneller übersehen werden. Wenn sie dann noch zu frühen Morgenstunden unterwegs sind und es draußen noch dunkel ist oder erst dämmert, sind die Bedingungen alles andere als optimal. 

Zu schnell, zu abgelenkt 
Zu hohe Geschwindigkeiten der anderen Verkehrsteilnehmer sowie tote Winkel erhöhen weiter das Risiko.
Hinzu kommt, dass Kinder häufig (noch) nicht über die notwendigen Fähigkeiten verfügen, um sich sicher im Straßenverkehr zu bewegen. So sind sie schneller ablenkbar und nicht immer aufmerksam. 

Je jünger die Kinder sind, desto höher ist die Gefahr

 Sie sind sie beispielsweise erst im Alter von 8 bis 10 Jahren überhaupt in der Lage, zuverlässig Geräusche zu orten und ein Gefahrenbewusstsein zu entwickeln. Hinzu kommt, dass vor allem jüngere Kinder die Geschwindigkeiten der anderen Verkehrsteilnehmer noch nicht gut einschätzen können und es schnell gefährlich werden kann, wenn sie versuchen, noch schnell die Straße zu überqueren.
Um Unfälle mit Kindern zu verhindern, sind deshalb primär Erwachsene gefragt.
 

Dank künstlicher Intelligenz sind wir nun in der Lage, einen bedeutenden Beitrag dazu zu leisten. Bereits heute setzen innovative Städte diese Technologie ein, um gefährdete Verkehrsteilnehmer, wie beispielsweise Schulkinder noch besser zu schützen. Die Vision Zero ist unsere klare Vision, der wir folgen, und wir tun alles, um sie Realität werden zu lassen: eine Zukunft ohne Verkehrstote oder Schwerverletzte.

Jon Newhard
CEO Yunex Traffic

Helfen könnte aber auch ein intelligentes Verkehrsmanagement. 
Yunex Traffic nutzen deshalb eine Vielzahl von Datenquellen – von Verkehrssensoren und Kameras bis hin zu GPS-Geräten – um ein umfassendes Bild des Verkehrsgeschehens zu erhalten. Diese Daten sollen ermöglichen, Verkehrssignale intelligent anzupassen, auf aktuelle Situationen schnell zu reagieren und die Verkehrsteilnehmenden proaktiv mit wichtigen Informationen zu versorgen.

Macht KI die Straßen sicherer?

Das KI-gestützte Lösung Yutraffic awareAI soll dabei helfen, die Sicherheit im Kreuzungsbereich zu erhöhen. Mittels Kameras erkennt das System verschiedene Verkehrsteilnehmern und kann erfasste Daten im Kontext verarbeiten. So ist es beispielsweise möglich, deren Geschwindigkeit sowie deren Bewegungsrichtung zu ermitteln. Die anonymisierten Informationen verarbeitet das System dann weiter zu Informationen über Verkehrsabläufe und Verhaltensweisen. Die gesammelten Daten werden an die Ampel weitergegeben.

Grünphasen anpassen


Je nachdem, welche Verkehrsteilnehmende das System erkannt hat, können dann die Grünphasen auf die individuellen Bedürfnisse angepasst werden, insofern es die aktuelle Verkehrslage zulässt. Yutraffic awareAI kommuniziert hierfür direkt mit dem Steuergerät der Ampel. Ziel ist es, die Wartezeiten der Verkehrsteilnehmenden zu minimieren und besonders vulnerable Gruppen, wie Fußgänger oder Fahrradfahrer zu schützen. 
Das ist möglich, indem diesen Gruppen längere Grünphasen erhalten, was potenzielle Konflikte mit abbiegenden Autos reduziert. 

Beispielsweise kann das System die Grünphase für Radfahrende verlängern, wenn sie sich einer Kreuzung nähern, während ein Auto zum Abbiegen ansetzt. Dabei wird darauf geachtet, dass andere Verkehrsteilnehmende möglichst wenig benachteiligt werden und die grünen Wellen möglichst gerecht verteilt bleiben.

Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit, abbiegende Autofahrer durch ein Blinklicht vor potenziellen Gefahrensituationen zu warnen. In Verbindung mit der Vehicle-to-Everything (V2X)-Technologie könnten auch direkt Warnmeldungen in Autos, die mit V2X-Kommunikation ausgestattet sind, gesendet werden.