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Als Erwachsene in der (aller-)hintersten Sitzreihe: Furchtbar oder herrlich?

Der BMW Gran Tourer wird nicht mehr gebaut. Dabei hat er gerade für Familien einen großen Vorteil. Oder besser gesagt 2: Und zwar konnte man ihn mit einer dritten Sitzreihe erwerben. Zwei Sitze sind im Kofferraum ausklappbar. Insgesamt können damit sieben Personen mitfahren.

Das ist eine nette und oft praktische Sache. Aber: Wie sieht es denn für Erwachsene aus? Ist es ganz hinten im Auto überhaupt möglich, über eine längere Strecke zu sitzen, wenn man bereits ausgewachsen ist?

Auf einer Fahrt Richtung Italien wird die Probe aufs Exempel gemacht.

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Das Auto ist mit zwei Erwachsenen und vier recht großen Kindern gut gepackt. Ein Kind darf ganz nach vorne auf den Beifahrersitz und kann sein Glück kaum fassen. 

Drei kommen in die zweite Reihe. Und Mama kommt ganz nach hinten. Großes Staunen. Der siebente Sitz bleibt eingeklappt, irgendwo muss ja auch das Gepäck hin. Vier Stunden Fahrt liegen vor uns.

Hürde 1: Das Einsteigen

Um in die hinterste Reihe zu gelangen muss man gelenkig sein. Und es ist auch angeraten, weder deutlich größer oder breiter zu sein, als Frau im Durchschnitt so ist. Eine kleine Verrenkung, ein kleines Rangieren - und man ist drinnen. Nicht elegant, aber auch kein großes Problem.

Hürde 2: Wohin mit den Beinen?

Fußraum gibt es tatsächlich wenig. Wer sich also schon immer elendslange Beine gewünscht hat, ist in diesem Fall froh, sie nicht zu haben. Doch sowohl Füße als auch Beine finden so Platz - obwohl die Knie an die Rückenlehne stossen... Nach ein paar Stunden fühlt man sich schon etwas eingeengt. Aber furchtbar unbequem ist es eigentlich nicht.

Hürde 3: Hört mich jemand?

In der dritten Reihe kommt man sich fast so vor, als würde man in einem Bus ganz hinten sitzen. Das galt zu Schülerzeiten cool. Man fühlt sich etwas weit weg von den anderen, hört und sieht weniger - was aber durchaus auch einen Entspannungsfaktor hat. Das dauernde Mitschauen vom Beifahrersitz fällt hier weg, man ist eindeutig nur Passagier. Weiteres Plus: Die Playlist, die der Nachwuchs abspielen darf, hört man nur leise. Fazit: Ganz hinten hat man fast völlig seine heilige Ruhe.

Hürde 4: Luft!
Was es ganz hinten nicht gibt, ist ein Luftauslass für die Klimaanlage. Und ja, da wird es heiß: Bitte stärker, schreit man nach vorne. Und während die erste Reihe schon kalte Füße hat, ist es hinten noch immer zu warm. Das ist ungut.

Hürde 5: Neben mir das Gepäck
Im Grunde hat man im Urlaub immer mehr mit, als man braucht. Neben mir stapeln sich also Koffer, Taschen und Hüte. Wird das im Laufe der Fahrt unangenehm? Nein. Anfangs schien es bedrohlich, doch dann ist es im Grunde kein Problem.

Fazit: Beim Ankommen muss man wieder herauskrabbeln. Wenn man denn kann - denn die Kinder steigen voll Urlaubsfreude aus, vergessen aber völlig, auch Mama aus dem Auto zu lassen. Aber hat man dann die Beine wieder gestreckt muss man zugeben: Auch in der dritten Reihe lässt es sich reisen.