Zum EM-Aus von Österreich: An der Basis ist noch Luft nach oben
Die EM-Reise ist vorbei. Schade. Österreichs Fußballerinnen sind bei der EM zwar nicht so weit gekommen als noch 2017, aber die Auswahl hat gezeigt, dass sie weiter ist als vor fünf Jahren. Die Entwicklung im Frauenfußball war in den letzten Jahren an der Spitze enorm. Der ÖFB und das Betreuerteam haben mit dem Frauenteam Schritt halten können.
Der Abstand zu den absoluten Spitzenteams ist noch immer groß, aber nicht größer geworden. Die Schweiz zum Beispiel war vor fünf Jahren noch ein harter Gegner um den Aufstieg ins Viertelfinale. Jetzt scheinen sie in Richtung Weltspitze doch an Fahrt verloren zu haben.
Ein kleines Land wie Österreich wird nie ganz und auf Dauer mit den Großen mithalten können, deren Pool an Spielern weitaus größer ist. Bei den Männern genauso wie bei den Frauen.
Bei den Frauen aber ist an der Basis noch so viel Luft nach oben, weshalb weitere Fortschritte möglich sind. Dann könnte vielleicht die Kluft zu Ländern wie Norwegen oder Schweden kleiner werden. Bei großen Ländern wie Deutschland, Frankreich oder England ist die Auswahl an guten Spielerinnen enorm. Und wenn ein Land wie Spanien den Frauenfußball ernst nimmt, dann zeigt sich, wie schnell eine so große Nation auch bei den Frauen ganz vorne mitspielen kann. Die Spanierinnen überzeugten spielerisch gegen Deutschland und England – verloren aber mangels Effizienz.
2017 schaffte Österreich noch die große Überraschung und warf die damals schwächeren Spanierinnen aus dem Viertelfinale. Diesmal war Deutschland eine Nummer zu groß. Aber der Abschied erfolgte mit Anstand.
Es gibt ja noch ein großes Ziel, einen Meilenstein. Denn die Chance lebt, dass sich diese Erfolgsgeneration erstmals für eine Weltmeisterschaft qualifiziert. Unter die besten elf europäischen Länder gehören die Österreicherinnen schon lange. Nun fehlt nur noch ein Quäntchen Glück.