Meinung/Mein Tag

Heuer setz´ ich mir fix eine Haube auf. Oder sogar mehrere. Weils mir so gut schmeckt

Schma. Glühwein und Punsch, dass ich nicht lache. Eisgekühltes Bier war wohl eher des Durstes erster Schluss beim jüngsten Besuch am klimakatastrophisch aufgeheizten „Weihnachtsmarkt“. Dort gibt es ja allerlei lukullische Genüsse, oder eigentlich gar nicht.

Denn von den Maroni ist immer gut ein Viertel genau das Gegenteil, also schlecht, die Erdbeeren in Schokolade haben mit Sicherheit noch nie in ihrem Leben echte Sonne gesehen (die Bananen dafür schon) und beim Langos (mit Knoblauch, weil ohne ... na!) ist das mit dem anschließenden Schmusen auch immer so eine (olfaktorisch schlechte) Sache.

Cko. Bleibt also nur der Griff zur Ofenkartoffel. Die kostet am Wiener Rathausplatz wohlfeile 5,50 Euro in der Basis- und saftige 8,90 Euro in der Deluxe-Variante (mit Speck, Käse, Mais und Lauch; Anm.). Punsch kostet etwa 7,50 plus 5 Euro Häferleinsatz.

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 Eh scho wurscht. Bis man mal eine Runde für ein paar Freunde zahlt, na servas ... Und da wundern Sie sich, wenn ich Häferl von einer heißen Vorweihnachtszeit schreibe? So schnell kannst gar nicht schauen, ist das doppelte Gehalt auch schon wieder weg. Ein Besuch am Punschstand oder zwei Wochen Urlaub – beides wird sich wohl nicht mehr gut ausgehen ...

Fatz. Da trag ich mein Geld doch lieber in eines der burgenländischen Haubenlokale, deren Anzahl ja im gleichen Maße zu-, wie die Haubendichte am Weihnachtsmarkt infolge der immer wärmeren Temperaturen abnimmt. Dass sich dann einige der heimischen Spitzenköche von Jahr zu Jahr immer eine mehr davon aufsetzen dürfen, spricht eindeutig für die Qualität der heimischen Gastronomie – und nicht gegen die Realität des Klimawandels. 18 Lokale mit zumindest einer Haube und damit feinster Küche gibt es aktuell von Nord bis Süd, auf der Homepage des Landes sind aber nur elf angeführt. Da ist Luft nach oben – trotz mehrerer Hauben.