Meinung/Kommentare/Wirtschaft

Eltern brauchen keinen Vormund

Ein Staat soll wertfrei dafür sorgen, dass Mütter und Väter entscheiden können, was für sie passt.

Hermann Sileitsch-Parzer
über Kinderbetreuung

Das Zauberwort fiel bei der OECD-Präsentation spät, aber doch: Wahlmöglichkeit. Ein Staat soll Familien nicht vorschreiben, wie sie ihre Kinder betreuen und die Hausarbeit aufteilen. Noch weniger soll er bewerten, was richtig oder falsch ist – oder gar das Beste für die Kinder. Das eine ideale Modell gibt es nämlich nicht: Wer mit offenen Augen durch die Welt geht, wird vernachlässigte Kids in prekären Verhältnissen ebenso finden wie wohlstandsverwahrloste Zöglinge aus "besseren" Verhältnissen.

Ein Staat soll wertfrei dafür sorgen, dass Mütter und Väter entscheiden können, was für sie passt. Es ist nicht Aufgabe der Regierung oder OECD, vorzuschreiben, wer am Herd steht. Bei uns übrigens meistens meine Frau – und glauben Sie mir, das ist besser so. Für alle Beteiligten.