Meinung/Kolumnen/Anstoss

Angesagt

Profisport lebt von Veränderungen. Und von Emotionen.

Philipp Albrechtsberger
über das intensive Sport-Wochenende

Eines der intensivsten Sport-Wochenenden des Jahres 2013 ist Geschichte. Marcel Hirscher ist mit der großen Kristallkugel für den besten Skifahrer der Welt eingekehrt, Kimi Räikkönen als Geheimfavorit auf die Formel-1-Weltmeisterschaft aus Down Under aufgetaucht und der Titeltraum der Salzburger Fußballer endgültig geplatzt. Bis auf die Krönungsmesse von Hirscher waren das alles Leistungen der Kategorie Überraschung, was nichts Schlechtes ist. Profisport lebt von Veränderungen. Und von Emotionen. Gewohnt unterkühlt, dafür umso sensationeller fiel jene von Räikkönen aus: „Das war einer meiner leichtesten Siege“, sagte der zwanzigfache Grand-Prix-Sieger aus Finnland und bewies damit einmal mehr, dass man nicht viel sagen muss, um angesagt zu sein. Redseliger, aber nicht minder aussagekräftig, gab sich Slalom-Sieger und Hirscher-Jäger Nummer eins Felix Neureuther: „Es tut schon gut, ihm im letzten Rennen eine Denksport-Aufgabe für den Sommer mitzugeben.“ Zu denken haben auch die Verantwortlichen im Salzburger Fußball-Universum. Ist das Personal das Richtige, der Anspruch zu hoch, das Projekt gescheitert? „Wir waren schon weiter, als wir es jetzt sind“, sagt Sportchef Ralf Rangnick. Da spricht ein Realist, doch ein Visionär hört sich anders an. Vielleicht sollten sie es in Salzburg auch einfach wie das Formel-1-Team von Lotus halten, das fröhlich twitterte: „Wenn du willst gewinnen, hol’ dir einen Finnen.“