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Morddrohungen gegen Frau Holle

Wanted: Frau Holle. Tot oder lebendig.

Marco Weise
über das sound:frame Festivals, Partys, Gewinnspiele Konzerte

Die Ostereier verschwinden schön langsam aus den Regalen der Supermärkte und die Stadt füllt sich wieder mit Menschen. Ostern 2013 ist Vergangenheit. Die Aufregung über das Sauwetter hält hingegen an. Das geht mittlerweile soweit, dass im Internet Morddrohungen gegen Frau Holle kursieren: "Wanted: Frau Holle. Tot oder lebendig. Kopfgeld: 10.000 Euro." So weit, so unfair. Denn Frau Holle ist unschuldig. Ganz sicher.

Dass Ostern vorbei ist, merkt man auch am sound:frame Festival, das seit Jahren am ersten Wochenende nach den Osterfeiertagen startet. Das von Eva Fischer im Jahr 2007 ins Leben gerufene Festival für audiovisuelle Kunst gehört mittlerweile zu einem Aushängeschild des Wiener Kunst- und Kulturprogramms. Wie schon im letzten Jahr setzen die Veranstalter auf kleinere Partys. Mega-Events wie einst in der Ottakringer Brauerei sind passé. Stattdessen besucht man verstärkt das Museum: Am Donnerstag wird das Festival mit der Vernissage der diesjährigen Hauptausstellung im MAK eröffnet. Unter dem Titel „House Of Drift“ werden heimische Künstler ihre extra fürs sound:frame Festival entworfenen Videoinstallationen zeigen. Neben zahlreichen Filmen, die im Top Kino zu sehen sein werden, wird es in den kommenden Tagen auch Partys geben – im Morisson Club, Fluc und Hotel am Brillantengrund. Das Detailprogramm gibt es hier.

Wer seine Lederjacke ausführen will, der sollte am Donnerstagabend mit der U3 in Richtung Simmering fahren. Denn im Gasometer wird der Black Rebel Motorcycle Club ein Konzert spielen. Die kalifornischen Rocker sind gerade unterwegs, um ihr neues Album „Specter At The Feast“ zu promoten. Darauf verbindet das Trio wieder Bluesrock mit Pathos für Hochprozentiges. So richtig überzeugend klingt das beim ersten Durchhören aber nicht. Zum Glück können die Jungs auf Songs wie „Spread Your Love Like A Fever“ zurückgreifen.

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Schräges zu Beginn: Am Freitag eröffnet die Strandbar Hermann. Dort kann man dann wohl statt Sandburgen Schneemänner bauen und Glühwein trinken. Traurig, aber wahr.

Das heimische Magazin Fleisch macht neuerdings auch ein bisschen auf Party. Am Freitag ist es dann wieder so weit. Gemeinsam mit dem DJ-Kollektiv WupWup lädt man in die Garage X in die Wiener Innenstadt. Dort wird dann eine Mischung aus Folk und Techno präsentiert. Der Live Act, der für diese Sound-Melange verantwortlich ist, nennt sich Touchy Mob und kommt aus Berlin.

Im Club Titanic wird das Künstler-Kollektiv Soundterasse einen Showcase spielen. Xander & Niederreiter und Konsorten reisen dafür aus Innsbruck an. Heimspiel hat hingegen ein gewisser Fozzy Jegga. Erwarten darf man sich melodische House-Musik.

"Jetzt mit Heizung!" lautet der Schlachtruf des Susi Klub. Damit reagiert dasWerk auf die dann doch etwas frischen Temperaturen im neuen Clubraum am Donaukanal. Aber wer konnte erahnen, dass es im April noch Minusgrade gibt. Tanzen wärmt aber auch – und das kann man am Freitag auf alle Fälle. Denn hinter den Turntables stehen Roman Rauch und Alex Bayer als Gäste. Den Rest erledigen Colt aus Gold und FlowJob.

Das Puff Zack im Morisson setzt dieses Mal auf die Spurverbreiterung von Wolf GTI – ein DJ-Newcomer, der zwar seit Jahren Platten im Substance verkauft, aber noch noch nie welche außerhalb der vier Wände aufgelegt hat. Tja, Talente gehören eben gefördert.

Der April in der Pratersauna steht auch dieses Jahr wieder im Zeichen des AAFs (Austrian Artist Festivals). Einen Monat lang werden dort ausschließlich heimische Acts ihre Musik, ihren Sound präsentieren. Am Freitag sind das zum Beispiel der Wiener Altmeister Richard Dorfmeister und Bernhard Fleischmann.

Im Queen Club, dem Puff am Gürtel, das immer mehr zum Club wird, veranstaltet der Verein "Zur Hertha" ein Royal Rumble. Mit von der Partie: Al Bird Dirt und Sepp Turbomandl. Das wird trashig. Gewinnspiel: Wir verlosen dafür 2x2 Karten. Eine eMail mit dem Betreff "Dirt" an kult(at)kurier.at genügt.

Wer heutzutage in Brooklyn wohnt, ist entweder Food-Blogger, macht irgendetwas anderes obskures mit Medien oder hat eine Art Gallery. Mittlerweile ziehen zwar verstärkt Manager und Yuppis als Künstler in den ehemaligen Arbeiterbezirk, aber der kreative Output des New Yorker Stadtteils ist noch immer hoch. Dafür ist unter anderem auch Jacques Renault verantwortlich. Der sorgt mit seinem Nu Disco Sound weit über die Landesgrenzen hinaus für Furore. Am Freitag im Fairlight Club im Cafe Leopold.

Esch Stadtpark heißt es am Freitag in der Grellen Forelle. Die Veranstaltungsreihe aus dem Hause Stadtpark wartet mit einem musikalischen Leckerbissen auf: Ata, Ästhet und Mastermind hinter dem deutschen Club Robert Johnson. Dr Mann spielt in seinen Sets gerne Disco. Funky!

Gewinnspiel: Für den Abend mit Ata in der Grellen Forelle verlosen wir 2x2 Karten. Eine eMail mit dem Betreff "ata" an kult(at)kurier.at genügt. Die Gewinner werden per eMail verständigt.

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Beim Belleville in der Pratersauna setzt man auch auf heimische Acts. Denn der Monat April steht in der Sauna ganz im Zeichen des Austrian Artist Festivals. Spielen dürfen dort also nur heimische Künstler. Passkontrolle gibt es aber keine. Gut so. Als Headliner scheinen The New Tower Generation auf, die sich mit ihrem feinen und live aus Maschinen kommenden House-Entwurf einen Namen in der Szene erspielen konnten. Das gute Rahmenprogramm erstreckt sich auf zwei Floors. Auch die Augen werden keineswegs vernachlässigt: Die Visuals kommen von Matijae und Lichterloh.

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Gewinnspiel: Wir verlosen für die Belleville Nacht 2x2 Karten. Eine eMail mit dem Betreff "Tower" an kult(at)kurier.at genügt.

Unter dem Motto Young Guns & Roses werden in der Auslage wieder DJs ihr Vinyl ziehen - hinter dem Mixer agieren unter anderem Veronika Amie vom Club Pompadour oder die Sound-Meisterin Mirella Kassowitz. Auch dafür verlosen wir Plätze auf der Gästeliste. Eine eMail mit dem Betreff "Guns" an kult(at(kurier.at genügt.

Wer sich am Samstag lieber in einer Bar den Abend vertreiben möchte, der sollte den Futuregarden nebst dem Haus des Meeres ansteuern. Dort findet nämlich das mittlerweile schon legendäre Into The Future statt. Musikalisch wird dort vieles geboten - außer Metal-Core und Acid dürfte wohl alles am Plattenteller landen. Der Futuregarden wird beben. Versprochen.

Techhousiger geht es hingen im Flex zur Sache. Dort werden Format:B für eine berauschende Nacht sorgen.

Im Fluc am Praterstern steigt eine der wenigen Partys im Rahmen des sound:frame Festivals. Sound gibt es auf zwei Floor. Als Headliner konnte die Britin Shuanise verpflichtet werden. Feine Sache.

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Louis Barabbas & The Bedlam Six werden in der Fluc Wanne ihr Rocktheater aufführen. Die schräge Truppe steht für brilliante theatralische Songpoesie sowie eine irrwitzige Bühnenshow, die eine wild-burleske Mixtur aus Bar-Jazz, Folksongs, Stomping-Blues-Waltz und Rocktheater darstellt.

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Gewinnspiel: Wir verlosen für Luis Barabbas 2x2 Karten. Eine eMail mit dem Betreff "Theater" an kult(at)kurier.at genügt.

Der heimische Singer/Songwriter Bernhard Eder scheint sich und seinen Sound gefunden zu haben. Gut war er ja schon immer, aber mit seinen neuen Produktionen trifft er vielen genau ins Herz. Es sind sanftmütige, schlaue Songs, die mit viel Leidenschaft präsentert werden. Davon konnte man sich erst unlängst überzeugen: Eder spielte in der Arena Wien vor Naked Lunch. Am Montag wird er im Rhiz aufspielen. Tags darauf spielt er in Mikes Werkstatt.

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Am Dienstag kann man sich den heimischen Exportschlager live ansehen: Klangkarussel. Ihr "Sonnentanz" wird im deutschen Fernsehen gerade ständig als Hintergrundmusik zu Beiträgen verwendet. Mehr Songs des Produzenten- Duos gibt es noch nicht. Das für Frühjahr 2013 angekündigte Album ist noch nicht in Sichtweite. Live am Dienstag beim Crazy im Flex.

Im Gasometer spielt die Hamburger Kult-Band Tocotronic. Nach dem vielumjubelten und hoffnungslos ausverkauften Konzert im Burgtheater gastieren sie jetzt noch mal in Wien. Mit dabei haben sie ihr neues Album "Wie wir leben wollen". Es gibt noch Karten an der Abendkassa.

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