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Serbien soll eventuellen Kauf russischer Tochterfirmen erwägen

Der EU-Beitrittskandidat Serbien schließt nach wie vor aus, sich den internationalen Sanktionen gegen Russland anzuschließen. Wie jüngsten Aussagen serbischer Spitzenpolitiker zu entnehmen ist, wird in Belgrad derzeit allerdings die Möglichkeit erwogen, einige Tochterfirmen russischer Unternehmen in dem Balkanland aufzukaufen.

Man würde Gespräche mit Vertretern russischer Unternehmen in Serbien führen, bestätigte in der Vorwoche Präsident Aleksandar Vučić. Auch wäre man bereit, einen "fairen" Kaufpreis für ihre Tochterfirmen anzubieten, sollten ihre Geschäftsaktivitäten "irgendwann durch andere" (internationale Sanktionen, Anm.) eingeschränkt werden, so der serbische Präsident. Daraufhin bekräftigte auch Ministerpräsidentin Ana Brnabić, dass das Vermögen russischer Firmen in Serbien weder beschlagnahmt noch verstaatlicht würde.

Die Gazprom-Tochter NIS ist das bedeutendste Unternehmen in russischem Besitz in Serbien. Der Verkauf des serbischen Erdölkonzerns an die Russen zum Preis von 400 Millionen Euro galt 2008 als äußerst umstritten. Lukoil ist laut Medienberichten derzeit der zweitwichtigste Tankstellenbetreiber in Serbien, wo die russische Firma seit 2003 tätig ist.

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