Kosovo verweigerte Belgrader Patriarch Porfirije die Einreise
Der serbisch-orthodoxe Patriarch Porfirije ist in den politischen Streit zwischen Serbien und Kosovo geraten. Der Kosovo habe dem Geistlichen zu Wochenbeginn die Einreise verweigert, wie Kathpress am Dienstag unter Berufung auf das Außenministerium in Prishtina mitteilte. Der Patriarch sieht sich als Opfer einer Hexenjagd gegen ethnische Serben.
Während alle Türen dieser Welt ihm offen stünden, bleibe ihm die seines eigenen Zuhauses verschlossen, so Porfirije in einer Stellungnahme. Demnach wollte der Geistliche den im Westkosovo gelegenen alten Patriarchensitz Peć besuchen, sei aber an der Grenze aufgehalten worden. "Wenn man den serbischen Patriarchen auf diese Weise seiner Bewegungsfreiheit beraubt, kann man sich nur vorstellen, was mit den Serben passiert, die in Ghettos leben", so Porfirije mit Blick auf Kosovos serbische Minderheit.
In Prishtina begründet man die Zurückweisung mit serbischen Verstößen gegen ein Normalisierungsabkommen zwischen den Ländern. "Solange Serbien weiter gegen das Brüsseler Abkommen verstößt (...), werden Besuche auch von unserer Seite nicht gestattet", hieß es von den Behörden. Sie werfen Serbien vor, Kosovos angestrebte Aufnahme in den Europarat verhindern zu wollen.
2008 hatte sich der Kosovo für unabhängig von Serbien erklärt. Die Regierung in Belgrad und einige EU-Staaten erkennen diese Unabhängigkeit jedoch nicht an. Das vergangene Jahr war gezeichnet von erhöhten Spannungen; 2023 gab es einen Anschlag serbischer Extremisten und Übergriffe auf NATO-Soldaten im Norden des Kosovo. Auch die serbisch-orthodoxe Kirche lehnt eine direkte oder indirekte Anerkennung der Unabhängigkeit des Kosovo durch Serbien kategorisch ab.