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Aufregung am Zagreber Adventmarkt um Krapferl mit Dubai-Schokolade

Der Advent in Zagreb hat Tradition, die Diskussion der Kroaten über die Preise auf diesem ebenso.

Diesmal in aller Munde ist eine Trendnascherei, um die man gefühlt seit Monaten nicht mehr herumkommt - die Dubai-Schokolade.

Seit einer Woche ist der Weihnachtsmarkt in der kroatischen Hauptstadt geöffnet. Geboten werden Besucherinnen und Besuchern diverse lokale und internationale Köstlichkeiten - zu einem Preis, der eher Gästen aus dem Westen Europas zugänglich ist. 

So kosten Würstel heuer zwischen 4 und 7,80 Euro. Die Fritule, beliebte kroatische Mini-Krapfen, kosten um die 5 Euro. Die mit geschmolzener Dubai-Schokolade kosten allerdings mehr als das doppelte - von 11 bis zu 15 Euro auf manchen Ständen. Unter Besucherinnen und Besuchern und natürlich Social-Media-Usern wird das heiß diskutiert. 

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Durchschnittlicher Rechnungsbetrag in Restaurants stieg in letzten 5 Jahren um 80 %

Im Gespräch mit dem kroatischen RTL-Ableger nahm der Zagreber Gastronom Marin Medak Stellung zu den Preisen auf dem Adventmarkt. Die Preise seien überall gestiegen, auch hier, erinnerte Medak. "Der durchschnittliche Rechnungsbetrag in Restaurants ist in den letzten fünf Jahren um 80 Prozent gestiegen. Aber auch die Zahl der ausgestellten Rechnungen wächst, die Zahl der neu eröffneten Unternehmen wächst, die Zahl der Beschäftigten in dieser Branche wächst um fast 15 Prozent, sodass überall ausgegeben wird."

Seiner Meinung nach gebe es keinen Grund, die Preise zu senken. "Vor allem, wenn wir den Nettogewinn betrachten, denn dieser liegt im Gastgewerbe in den letzten fünf Jahren im Durchschnitt bei fünf Prozent." Die Inflation lag in diesem Zeitraum bei fast 80 Prozent. Man kann also in den letzten fünf Jahren keinen Jahresgewinn finden, der höher als sieben Prozent ist", erklärte Medak.

"Angebot ist immer noch viel günstiger als das in Ljubljana, Wien oder Budapest"

Der renommierte Koch führte im Interview aus, wie solche Preise zustande kommen. "Kein Wirtschaftszweig in Kroatien hat so viele Mitarbeiter - und so geringe Gewinne. Auf diese Weise ist die Gastronomie zum Scheitern verurteilt. Denn was passiert? Für 12 Euro macht man Mini-Krapfen, die nichts taugen - und alle schreiben darüber. Das ist Idiotie", wurde Medak deutlich und ergänzte: "Für mich ist es idiotisch, dass jemand solche Krapfen überhaupt auf diese Weise zubereitet. Auch für diejenigen, die darüber schreiben und diejenigen, die es kaufen, habe ich kein Verständnis."

An Konsumentinnen und Konsumenten ließ er kein Haar aus. Sie seien verwöhnt, hätten sie doch die Wahl zwischen einem "sehr guten Angebot" in Zagreb. "Und dieses Angebot ist immer noch viel günstiger als das in Ljubljana, Wien oder Budapest", sagte Medak abschließend.