Lust auf oesterreich

Dolce Vita: Wo sich Wien wie Italien anfühlt

Es wird Zeit, mit Italien anzustoßen. Das Land hat in der Pandemie besonders gelitten. Umso schöner ist es jetzt, „Italia“ zu feiern. Immerhin hat es nicht nur im Mai mit dem Rock-Song „Zitti e buoni“ (Stumm und brav) von Måneskin den Song Contest gewonnen. Auch die Azzurri haben jetzt einen Preis geholt: den EM-Pokal. Es scheint also „un’estate italiana“ – ein italienischer Sommer – zu sein. Nicht umsonst erlebte Gianna Nanninis Lied mit diesem Titel ein Revival. Der Refrain des WM-Songs von 1990, „Notti magiche, inseguendo un goal“ (Magische Nächte und die Jagd auf das Tor), tönte bei der Heimkehr der Mancini-Elf aus allen Lautsprechern.

 

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Italienische Lebensfreude gibt es auch für Daheimgebliebene: Der neueste Italo-Hotspot der Stadt ist die Monte Ofelio Bar (1., Schottenbastei 2), früher bekannt als Cincin-Bar. Das Lokal befindet sich neben dem frisch renovierten Haus am Schottentor. Erst vergangene Woche haben die Inhaber Dario und Luca Formisano die neue Aperitivo-Bar eröffnet.Wer dort vorbeigeht, der tut das meist nicht, ohne durch das Ausgabe-Fenster des Lokals zu blicken. Dort sieht man Granita mit Mandeln oder Zitronen (beides 3,60 Euro). Oder Cicchetti, (kleine Brötchen) – zum Beispiel mit Prosciutto, Tomate und Stracchino (Weichkäse) oder auch mit Artischockencreme, Mortadella und Pecorino. Dazu gibt es bekannte Aperitif-Getränke wie Negroni oder Aperol-Spritz.

Das 20-Quadratmeter-Lokal hat einen minimalistischen Gastgarten: Drei kleine Stufen, auf denen man sitzen kann. Dazu kleine Hocker, die als Tische dienen. Der Gedanke dahinter: Die Gäste sollen hauptsächlich vor dem Lokal stehen. „Die Gäste sollen miteinander ins Gespräch kommen, so wie wir Italiener das machen“, sagt Luca Formisano.Seine Mama ist Wienerin, sein Vater aus Neapel. Aufgewachsen ist seine Familie in Monte Ofelio: Italienisches Lebensgefühl nach Wien zu bringen, ist ihm und seinem Bruder Dario auch beim Augarten gelungen. Seit 2016 gilt das Lokal Monte Ofelio (2., Obere Augartenstraße 70) als „little Italy“ – qualitative, italienische Produkte inklusive.

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Dario’s Cooking Corner (16., Yppenplatz 3) ist ein weiterer Geheimtipp: Frische Cornetti (Croissants), die für die Gäste frisch gefüllt werden. Inhaber Dario kommt aus dem kleinen Ort Bassano del Grappa. Gegenüber der Wiener Staatsoper zahlt sich ein kurzer Stopp bei La Stella Bianca (1., Opernring 3) aus. Meist stehen dort selbst Italiener Schlange, weil sie sich neapolitanische Mehlspeisen wie ,le sfogliatelle‘ (gefülltes Gebäck aus Blätterteig) gönnen oder den Abend mit Aperitivo-Platten ausklingen lassen.

Toskana mitten in Wien

Nur wenige Gehminuten entfernt befindet sich La No (1., Annagasse 12). Die Trattoria könnte genauso gut mitten in der Toskana stehen. Die Küche überzeugt hier mit jedem Bissen, vor allem das Bistecca Chianina (Steak vom sogenannten Chianina-Rind aus der Toskana).CucinaCipriano (6., Aegidigasse 15) ist hingegen ein Ort für Meereshungrige. Fisch wird hier liebevoll und köstlich zubereitet. Die Spezialitäten des Hauses: Roh marinierter Fisch und Meeresfrüchte, die einen glauben lassen, dass man direkt am Hafen in Sizilien sitzt.