Leben/Gesellschaft

Twitter-Debatte über weiblichen Körper: So ahnungslos sind Männer

Immer wieder sorgen Erfahrungsberichte auf Twitter für Aufsehen. Vor einigen Wochen schilderte etwa eine Nutzerin die kontroverse Argumentation eines Bekannten, der sich weigerte, die Verhütungskosten mit seiner Freundin zu teilen. Dass es für etliche Männer nach wie vor nicht selbstverständlich ist, sich in einer Beziehung an den Kosten für Verhütung zu beteiligen, zeigte die von dem Tweet angestoßene Diskussion auf Twitter.

Zwar zeigen Debatten wie diese die Realität lediglich ausschnitthaft, die Aufmerksamkeit, die sie generieren, spricht aber zumindest für sich.

Unwissende Männerwelt

Derzeit tauschen sich Nutzerinnen auf Twitter über ihre Erlebnisse mit Männern, die überraschend wenig über den weiblichen Körper wissen, aus. Initiiert wurde die Welle an Postings, die derzeit auf dem sozialen Netzwerk kursieren, von Userin "brownandbella".

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Sie forderte Frauen kürzlich direkt dazu auf, die einprägsamsten Erfahrungen mit ahnungslosen Männern mit der Community zu teilen.

Menstruation bis Sexualität

Gefragt, getan: Bereits knapp 4.000 Antworten finden sich derzeit unter dem Posting. Ein Großteil der Kommentare befasst sich mit der weiblichen Menstruation – die für viele Männer nach wie vor ein blinder Fleck zu sein scheint.

"Mir hat ein Mann gesagt, dass die Periode nicht natürlich ist und ich sie habe, weil ich Fleisch esse", schrieb etwa eine Nutzerin.

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"Ein Typ hat mich mal gefragt, ob ich jedes Mal traurig bin, wenn ich meine Periode habe, weil jede Periode ein totes Baby ist", berichtete eine andere.

 

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Auch die in der Werbung für Tampons und Binden verwendete blaue Flüssigkeit würden den Berichten zufolge viele Männer nicht hinterfragen: "Meine Mitschüler in der High-School fragten mich einmal, ob mit meine Periode nichts ausmacht, weil sie blau ist, und das meine Lieblingsfarbe ist. Sie dachten tatsächlich, dass die in Tamponwerbung verwendete Flüssigkeit die 'echte Periode' ist."

 

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Eine Userin beschrieb außerdem, dass ihr Ex-Freund angenommen hatte, sie könne die Regelblutung "zurückhalten".

 

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Überhaupt scheinen nicht alle die Monatsblutung von der Harnausscheidung unterscheiden zu können.

 

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Auch beim Thema weibliche Sexualität offenbaren sich – teils drastische – Wissenslücken. Frauen berichten beispielsweise davon, dass Männer Angst hätten, das Baby beim Sex während der Schwangerschaft zu verletzen. Andere schildern, dass sie erlebt hätten, wie Männer die Tatsache, dass manchen Frauen Schwierigkeiten dabei hätten, einen Orgasmus zu haben, auf deren Emotionalität zurückführen.

 

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Tendenziell besorgniserregend sind Schilderungen über Väter, die sich nicht annähernd ausreichend über die Pubertät und die Veränderungen des weiblichen Körpers informiert haben.

 

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Mit ihrem Aufruf hat "brownandbella" jedenfalls einen Nerv getroffen. Und als aufklärerischer Anstoß geht die Serie an Tweets allemal durch.