Leben/Reise

Thessaloniki ist vielleicht sogar das bessere Athen

Die Stadtpromenade entlang des Thermaischen Golfes ist gut vier Kilometer lang. Spaziert man sie vom Hafen bis zum Opernhaus ab, braucht man eine Stunde. Das reicht, um sich in Thessaloniki zu verlieben. Obwohl kaum Außergewöhnliches passiert und es keinen Strand wie in Barcelona oder Tel Aviv gibt. Aber man begegnet in dieser Stunde allem, was Thessaloniki kann.

Das ist erstens die Geschichte: Die Stadt war für die Römer wichtig. Hier wurde der Gründer der Türkei Kemal Atatürk geboren. Hier holte sich David Ben-Gurion, der erste Präsident Israels, Inspiration.

Jüdische Geschichte und keine U-Bahn

Noch um 1920 war Thessaloniki mit vierzig Synagogen und 60.000 Juden die größte jüdische Gemeinde des Balkans, es folgte ein besonders grausamer Antisemitismus. Monumente und Ausgrabungen in der ganzen Stadt zeugen von den vielen Epochen – und sind übrigens schuld, dass die U-Bahn ein Langzeitwitz geworden ist.

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Die größten Spuren und die imposanteste Statue an der Promenade hinterließ das Erbe Alexanders des Großen. Thessaloniki erhielt seinen Namen nach einer Halbschwester des legendären Eroberers (diese Thessalonikē hieß übersetzt „Sieg in Thessalien“).

Hauptstadt oder nicht?

Die stolzen Bewohner der „Metropole von Makedonien“ sagen sogar gerne „We are the secret capital of Greece“. Und auch wenn die ebenso stolzen Athener das anders sehen, kommen sie auch gerne her – vor allem wegen des Essens.

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Neben viel Fisch und Meeresfrüchten gibt es eine Reihe an Delikatessen rund um Brot, Kuchen und Käse. Auch der Wein aus der Gegend hat einen Ruf, und nicht zuletzt kommen die Athener nach Thessaloniki, weil diese zweitgrößte griechische Stadt entspannter ist.

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Was man abseits des Promenadenwanderns auch im umliegenden Hinterland merkt, wo sich in winzigen Bergdörfern noch immer gerne alte Männer auf dem Dorfplatz einen Tisch zum Tratschen aufstellen.

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Aber an der Promenade selbst spürt man es am besten: herausgeputzte Menschen auf dem Weg zur Bar, besonders in der Nähe des Aristoteles Square, dem Prunkplatz der Stadt; die vielen Feiernden an der Kaimauer; die Stadtflanierer und Verliebten, die Kioskbetreiber und die Opernbesucher. Sie alle schauen immer wieder auf das Meer, hinter dem auf der anderen Seite der großen Bucht der Olymp thront.

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Nützliche Links
– Schlafen: Electra Palace Hotel am Aristoteles Square, auch zum Terrassen-Lunch mit Blick, electrahotels.gr. Oder gleich ums Eck: The Excelsior, excelsiorhotel.gr; Strandluxus beim Olymp: cavoolympo.gr
– Programm: City Tour mit dot2dot.gr oder  thessalonikiurbanadventures.com; Olympus National Park mit toller Ausstellung und vielen Wanderwegen, olympusfd.gr; Weingut Ktima Gerovassiliou mit Weinmuseum, gerovassiliou.gr; Gewürzfarm Votanika
– Allgemeine Infos: discovergreece.com

Essen: Nama Restaurant (fantastische kreative Küche mit Interpretationen lokaler Spezialitäten), Restaurant Thria (etwas Feineres Nähe Promenade)