Adria-Urlaub: Hier gibt es die schönsten Kiesstrände
Von Stefan Hofer
- In der Altstadt von Makarska und am Hafen flanieren
- Im Biokov-Gebirge wandern oder zur Skywalk-Plattform fahren
- Fisch und Meeresfrüchte essen
- Mit der Fähre auf die Insel Brač oder Hvar übersetzen
- Einen Tagestrip nach Split machen
- Die schönsten Kiesstrände entdecken
Unter Palmen flanieren die ersten Sommerurlauber die Hafenpromenade in Makarska entlang. Die Ausflugsschiffe liegen noch ruhig im Wasser der geschützten Bucht; eine Frau wischt auf einer mittelgroßen Jacht auf; ein Fischer hievt sich bäuchlings in einen alten Kahn. Auf der anderen Seite der Promenade drängen sich hinter den Cafés die Häuser der Altstadt an die Flanke des massiven Biokovo-Gebirges.
Den Mann mit Angel in der Hand und Hut auf dem Kopf nimmt kaum jemand wahr. Er sitzt auf den sonnenwarmen Steinen der Hafenmauer wie eine dieser lebenden Statuen. Nur ist er keine Touristenattraktion, sondern Fischer. Doch zwei Buben, drei und sechs, gesellen sich dazu und schauen ihm beim trägen Tagwerk über die Schulter. Als Miro stellt sich der weißhaarige Kroate vor. Und hier, schaut mal, in dem weißen Kübel, das sind ein paar Sardinen. Als Köder.
Makarska beeindruckt mit Altstadt
Die Hafenstadt Makarska braucht keine Köder. Die lockt die Touristen auch so an. Und die dalmatinische Mischung ist – man kommt jetzt ins Schwärmen – fast perfekt. Der alte Kern der Stadt geht als beschaulich durch, das Angebot an Lokalen ebendort in teils schmalen Gassen ist überschaubar, aber fein. Um gleich zwei zu empfehlen, die getestet wurden:
Die „Smile Bar“ macht herrlich knusprige Brote, das winzig-niedliche „Cafe Drops“ (geführt von einer Frankfurterin, wie ihre kellnernde Tochter erzählt) hat eine wirklich feine Kaffeemaschine.
Am Hafen quatschen die Urlaubskinder weiter Fischer Miro zu und kommentieren begeistert das Nichts, das passiert. Der alte Kroate wartet indes stoisch auf seinen zweiten Fang des Tages. Eine Dorade röchelt bereits in seinem zweiten Plastikkübel. Da geht noch mehr.
Die Anreisemöglichkeiten sind vielfältig
Also, Makarska. Auch die Lage ist ideal: Nach Split kommt man per Nachtzug, Flugzeug oder Auto – und von der zweitgrößten Stadt Kroatiens ist es nur mehr eine gute Stunde Fahrt – wenn es der Verkehr zulässt. Zudem ist die Makarska Riviera in Mitteldalmatien für viele Kroatien-Kenner der schönste Küstenabschnitt des Landes. Letztlich ist die Kulisse zwischen dem Meer mit seinen eingestreuten Inseln wie Brač und Hvar sowie der steil aufragenden Gebirgskette hinter Makarska eindrucksvoll.
Der Großteil des Massivs steht als Naturpark Biokovo unter Schutz. Ein Wanderhighlight ist der Sveti Jure, mit 1.762 Metern der höchste Gipfel. Gemütlich ist dagegen eine Fahrt mit Taxi oder TukTuk zum Skywalk, der noch neuen gläsernen Aussichtsplattform (die Fahrt dorthin ist allerdings durchaus kurvenreich). Von hier oben wirkt alles fern und klein.
Der Geruch des Meeres
Da, jetzt zupft es an der Angel. Miro, der kroatische Stoiker, dreht sich schnell zur Seite, die Angel fliegt aus dem Hafenwasser und mir ihr ein Fisch. Er zappelt kurz auf der Hafenpromenade, dann gibt er den Fang in den Kübel. Zimperlich darf man da nicht sein. Fisch und Buben haben ihre Münder offen. Auf die Frage, ob er sie verkaufe, etwa an das offensichtlich gut besuchte Fischlokal „Bura“ direkt gegenüber am Hafen, verneint er. Für den Eigengebrauch, gibt er zu verstehen.
Die Grundlage für spätere Kindheitsurlaubserinnerungen sind gelegt: der Geruch des Meeres und der Fische.
Direkt am Kiesstrand
Wer einen Stützpunkt für seinen Makarska-Urlaub sucht, wird an der Strandpromenade fündig. Die zieht sich – vom Meer aus gesehen linker Hand der Stadt – mehrere Kilometer nordwärts und wird von Unterkünften gesäumt. Sehr bequem: die Valamar-Hotels. Wer auf Indoorpool, Sauna, Fitnessraum, Sonnenterrasse, Kidsclub und einen Infinitypool nicht verzichten will, checkt im „Hotel Meteor“ am Kiesstrand ein (zu den Last-Minute-Angeboten).
Übernachten Valamar bietet insgesamt drei Hotels in Makarska an (valamar.com/de/hotels-makarska). Neben dem gediegenen „Meteor“ (4*) mit Infinity Pool und dem hippen „Places“ hat im Juni das „Makarska Sunny Resort“ im westlichen Teil der Promenade eröffnet
Sommer-Rabatte Für Kurzentschlossene: Bis zu 25 Prozent Rabatt bei Buchung (mind. 2 N.) und Aufenthaltung bis 14. Juli 2024. Valamar bietet auch Aktionen und Last-Minute-Deals für weitere Resorts an: https://www.valamar.com/de/sommerurlaub?tab=337446
Von nobel bis sportlich: Valamar bietet verschiedene Hotel-Typen
Wer Sportliches im Kopf oder Kinder mit dabei hat und auf das Geld schaut: Das „Makarska Sunny Resort“ hat nach einer Renovierung und Umbenennung Anfang Juni neu eröffnet. Die einfachen, aber hipp ausgestatteten Häuschen liegen verstreut in einem Olivenhain.
Das Aktivangebot ist mit einem Sportplatz und einem originell ausgestatteten Kinderbereich zum Rutschen, Schrauben und Toben gegeben, noch bevor man das SUP zum Strand schleppt.
Fotos vom neuen Makarska Sunny Resort
Wo gibt es den schönsten Strand?
Doch die Hauptdarsteller eines Dalmatienurlaubs sind die Wellen, das Meer und seine Buchten. Damit eines klar ist: Sand gibt’s hier keinen, Kies führt ins Meer. Doch wo ist es am schönsten? Mit Leih- und Kinderrad und Kindersitz geht es die Strandpromenade nordwärts. Beim Plaža Ramova hüpfen die Jungs das erste Mal in die salzigen Fluten, beim Plaža FKK werden Steine gesammelt. Wer zu Fuß weitergeht oder mit dem Mountainbike fährt, kommt nach zwölf Kilometern nach Brela, das man auch sehr lobt.
Pfad führt zum FKK-Strand Nugal
Doch der Strand, der im Gedächtnis bleibt, ist Nugal. Bereits bei Beach-Rankings top, ist der FKK-Strand kein Geheimtipp, aber auch nicht überlaufen. Per Rad geht es auf der Hafenpromenade südwärts, hinauf in einen Wald, der sich gut zwei Kilometer die Küste entlangzieht. Dort wandert man einen Küstenpfad mit Felskante auf und ab, die Aussichten auf die marineblaue Adria wechseln ständig und entzücken (Trinkwasser mitnehmen!). Nach einer Kuppe öffnet sich der Blick auf die Bucht. Erlösend, wow. Die letzten Meter runter und rein ins Blau. FKK wird ernst genommen, eine nackte Einheimische weist darauf hin.
Auf dem Rückweg sitzt kein Miro an der Promenade. Dafür ein anderer Fischer mit weißem Hut. Die Buben nehmen sich wieder Zeit.
Anreise Nach Split entweder mit dem ÖBB-Nachtzug oder per Flug von Wien (etwa austrian.com). Von Split weiter mit Taxi (ca. 1 Std., vorab reservieren) oder dem öffentlichen Bus
Sportgeräte-Verleih Bikes, Kinderräder, SUPs und Rückentrage gibt’s bei „Rent a E-Bike Ozonsport“
1.762 Meter hoch ist der Sveti Jure, der höchste Punkt des Biokovo-Gebirges
Auskunft Mehr über das Urlaubsland Kroatien auf croatia.hr/de-de