VKI-Test: Bedenkliche Stoffe in Haarfärbemittel
In Kooperation mit den Kollegen von Stiftung Warentest hat der VKI einige Haarfarben genauer unter die Lupe genommen. Vier Naturprodukte und sieben konventionelle Oxidationshaarfarben wurden getestet.
"Alle Produkte schnitten beim Färbeergebnis und beim Farberhalt gut ab. Anzumerken ist allerdings, dass Naturhaarfarben keine großen Farbsprünge zulassen. Sie färben das Haar nicht einheitlich durch und das Ergebnis wird von der Ausgangsfarbe der Haare mitbestimmt. Manche Haarfarben schwächeln bei der Anwendung und dabei, was den Haarzustand nach dem Färben angeht", heißt es in den Testergebnissen.
Auswirkung auf Schilddrüse
Insgesamt erzielten vier konventionelle und drei Naturhaarfarben über alle Testparameter hinweg eine gute Bewertung. Bei den Oxidationshaarfarben waren dies die Produkte von Poly Palette, Garnier, Schwarzkopf und L’Oréal, bei den Naturhaarfarben die Produkte von Logona, Sante und Khadi. Nur eine durchschnittliche Beurteilung erhielt ein Produkt von Syoss, weil es die Haare zu stark strapazierte.
Wer konventionelle Haarfarben verwendet, sollte sich zweier Risiken bewusst sein: Aromatische Amine sind bei Oxidationshaarfarben immer enthalten, im Test waren es bis zu fünf Arten pro Produkt. Sie können schwere allergische Reaktionen hervorrufen. Ebenfalls enthalten ist stets der bedenkliche Stoff Resorcinol. Er dient als Kuppler und ist für das Farbergebnis verantwortlich. Resorcinol kann Allergien auslösen und wirkt sich als hormonaktive Substanz schädlich auf die Schilddrüse aus. Im Februar 2022 wurde die Chemikalie daher von der Europäischen Chemikalienbehörde ECHA auf die Liste der besonders besorgniserregenden Stoffe gesetzt. Die Tester fanden in den Inhaltsstofflisten keine unerlaubten Amine oder andere verbotene Stoffe.
Es sind jedoch nicht nur die konventionellen Haarfarben, in denen sich bedenkliche Stoffe finden. Bei drei Naturhaarfarben stieß man auf Arsen und Schwermetalle. Die Stoffe können sich aus dem Boden in Pflanzen anreichern. Für den Menschen sind sie laut VKI allerdings wenig besorgniserregend. Zum einen werden die Gehalte durch das Anmischen mit Wasser verdünnt, zum anderen ist der Hautkontakt nur sehr kurz.