KURIER-Quiz: Duell mit dem „Allwissenden“
„See san net g’scheit. I schlog see jedes Mal. See san a Wappler.“ Das goldene Wiener Herz überschlug sich wieder einmal, als der Fahrgast in der S-Bahn Dieter Chmelar ansichtig wurde. Was den Mann so ereiferte, war das KURIER-Quiz, in dem man online gegen den KURIER-Redakteur, Satiriker und Buchautor (sein neuestes erscheint im Oktober, siehe unten) antreten kann.
Jeden Sonntag erscheint auf kuriermitschlag.at das Quiz „Schmäler den Chmelar“, bei dem man sich wissensmäßig mit dem wandelnden Lexikon Chmelar messen kann. Die Quizmaster – die KURIER-Redakteure Johanna Kreid und Walter Friedl – formulieren jede Woche acht neue Fragen. Chmelar muss diese vorab beantworten. Online kann man dann jeden Sonntag virtuell gegen Chmelar antreten und testen, ob man mehr, gleich viele oder weniger Fragen richtig beantworten kann.
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„Schmäler den Chmelar“ heißt das Frage-Antwort-Spiel deshalb, weil der Satiriker dünner wird, wenn er verliert und dicker, wenn er gewinnt – gezeichnet von KURIER-Karikaturisten Michael Pammesberger. 19 Mal lieferten sich KURIER-User bereits den Schlagabtausch mit Chmelar. Ein einziges Mal konnte er alle acht Fragen richtig beantworten. Sein bisheriges Waterloo: bloß drei Richtige. Wobei die Antwort-Möglichkeiten nicht alle ganz ernst gemeint sind.
KURIER: Dieter, wie geht es Dir mit unseren Fragen? Sind sie zu leicht, zu schwer oder gerade richtig für Dein Niveau?
Dieter Chmelar: Sie sind jedenfalls sehr gfeanzt, weil sie manchmal absichtlich in die Irre führen. Allerdings ist das das Wesen einer guten Frage.
Welche Fragen liegen Dir? Welche weniger? Damit wir Dich nächstes Mal auf diesem Gebiet stellen können.
Am liebsten sind mir eigentlich Fragen aus den Bereichen Sport und Geschichte ...
Wobei Du als Ex-Sportreporter gerade in dieser Sparte schon mehrmals gescheitert bist ...
(Chmelar verzieht sein Gesicht)Ich weiß, ist mir eh peinlich. Dennoch sind mir diese Fragen lieber als etwa Fragen nach konkreten Jahreszahlen. Okay, ich weiß schon, wann der Kreisky seine Minderheitsregierung gebildet hat (1970). Und ich mag auch keine Fragen zu Mengenangaben.
Bist Du nervös, wenn Du unsere Fragen beantwortest?
Ja, das ist so eine Art Prüfungsstress. Ich habe zwar schon den Verdacht, dass ich ein paar Sachen weiß. Doch frei nach meinem begabten Kollegen Sokrates bin ich mir auch der großen weißen Flecken auf der Landkarte meines Gehirns bewusst.
Du sagst von Dir selbst, dass Du viel unnötiges Wissen gespeichert hast.
Das ist etwas, wogegen man sich nicht wehren kann, weil es einfach da ist und das Fassungsvermögen des Hirns blockiert. Dann bist du so wie ein intellektueller Volltrottel.
Wie kam es aber, dass Du Dir so viel – unnötiges – Wissen angeeignet hast?
Letztlich wollte ich damit meinem sehr gebildeten Vater Paroli bieten. Der hat nämlich in den 50er- und 60er-Jahren an jedem Quiz teilgenommen, wenn es nur irgendwie ging. So richtig bekannt wurde er, als er beim damals überaus populären TV-„Quiz 21“, moderiert von Rudolf Hornegg, zehn oder fünfzehn Mal hintereinander gewonnen hat. Die schwierigste Frage damals war übrigens die Frage elf, was in unseren Sprachgebrauch als „Elferfrage“ Eingang fand. Mein Herr Papa hat damals als Lehrer 1.200 Schilling verdient, beim „Quiz 21“ räumte er 24.000 Schilling ab. Auf den Straßen bei uns in Atzgersdorf zog jeder vor ihm den Hut – damals auch buchstäblich.
Du selbst bist schon 15 Mal in der ORF-Promi-Millionenshow als Telefonjoker angetreten, 13 Mal wusstest Du die richtige Antwort. Woran bist Du die beiden anderen Male gescheitert?
Das eine Mal war die Frage „Wer half Österreich 1968 beim Song Contest?“. Nach dem 50:50-Joker waren nur noch „Gott“ und „Himmel“ übrig. Ich entschied mich für „Himmel“, aber es war Karel Gott. Und einmal schrieb ich einer Frau namens Anna Marie Jarvis nicht die Erfindung des Muttertages zu, sondern die Erfindung des Büstenhalters. Meine liebe Frau hat dann aber gemeint, dass mache mich menschlich. Und es stimmt: „Niemand ist unbeliebter, als der, der alles weiß. Der ist unheimlich und unangenehm.“
Wenn Sie „gfeanzte“ Fragen haben, schicken Sie sie bitte an johanna.kreid@kurier.at oder an walter.friedl@kurier.at