Leben/Gesellschaft

Kavanaugh-Anhörung: Warum sich dieses Bild viral verbreitet

Derzeit gibt es den USA kaum ein anderes Thema: Der Fall rund um Brett Kavanaugh und die Vergewaltigungsvorwürfe, die vonseiten der Psychologie-Professorin Christine Blasey Ford gegen ihn erhoben werden, dominieren die Medienlandschaft seit Wochen.

Am Donnerstag traten sowohl Kavanaugh als auch Ford vor den US-Senat, um ihre Versionen der Geschichte darzulegen (mehr dazu hier).

Die von heftigen Emotionen geprägte Anhörung zu den Übergriffsvorwürfen wurde und wird auch im Netz intensiv diskutiert. Dabei nimmt vor allem eine Aufnahme des von Donald Trump für den Supreme Court vorgeschlagenen Richters eine prominente Rolle ein.

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Kavanaugh in Rage

Es zeigt Kavanaugh mit wutverzerrtem Gesicht und weit geöffnetem Mund. Seine Mimik überrascht angesichts des Inhalts seiner fast einstündigen Rede vor den Senatoren kaum. Kavanaugh leistete darin lautstark und teilweise unter Tränen Widerrede gegen die zuvor von Ford vorgebrachten Anschuldigungen. "Dieser Nominierungsprozess ist zu einer nationalen Schande verkommen", erklärte der Jurist unter anderem. Er warf den oppositionellen Demokraten vor, eine politische Kampagne gegen ihn zu fahren. Er werde sich davon aber nicht einschüchtern lassen und an seiner Kandidatur für den Obersten US-Gerichtshof festhalten, erklärte Kavanaugh weiter.

Auf besagtem Bild sind auch die im Hintergrund abgebildeten Personen einen Blick wert. Die ersten Reihen der Zuschauerbänke hinter Kavanaugh sind von Frauen besetzt, darunter auch Kavanaughs Mutter Martha und seine Ehefrau Ashley Kavanaugh. Auch ihre Gesichter sind voller Emotionen – Verzweiflung, Wut, Fassungslosigkeit, Entrüstung, Niedergeschlagenheit und Skepsis scheinen ihre Mimik zu prägen.

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Was auch immer die Gesichtsausdrücke der Frauen motiviert hat, ihr Bildnis wurde bisher jedenfalls allein auf Twitter über 75.000 Mal geteilt.

Alyssa Milano im Publikum

Ebenso vielfach geteilt wurden in den vergangenen Stunden Bilder und Bildausschnitte, die Alyssa Milano, Schauspielerin und Gründerin der #MeToo-Bewegung zeigen. Auch sie war bei der Anhörung anwesend – und auch ihr Gesichtsausdruck schien Bände zu sprechen:

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Mehrheit für Trump-Kandidat so gut wie sicher

Der Republikaner Jeff Flake wird bei der Abstimmung im Justizausschuss des US-Senats am Freitag für eine Empfehlung von Supreme-Court-Kandidat Brett Kavanaugh stimmen. Das teilte der Senator aus Arizona vor der Abstimmung in einem Statement mit. Damit gilt als höchstwahrscheinlich, dass der Ausschuss dank der republikanischen Mehrheit für den Kandidat von Präsident Donald Trump votieren wird. Flake galt als einziger Senator im Ausschuss aufseiten der Republikaner als Wackelkandidat, der sich eventuell gegen Kavanaugh entscheiden könnte. Im Ausschuss sitzen elf Republikaner und zehn Demokraten (mehr dazu hier).

Eine Abstimmung im gesamten Senat könnte kommende Woche folgen, dafür ist aber noch kein Termin angesetzt. Dort haben die Republikaner eine hauchdünne Mehrheit von 51 zu 49. Ob dort alle Republikaner von Kavanaugh überzeugt sind, ist ungewiss. In der Geschichte ist der gesamte Senat der Empfehlung des Ausschusses meistens gefolgt.