Mehr Kurzvideos statt Fotos: Instagram rudert nach Kritik zurück
Die Kritik am veränderten Algorithmus der Social-Media-Plattform Instagram wuchs diese Woche stark. Durch eine Anpassung rückten Kurzvideos, sogenannte Reels, seit 22. Juli mehr in den Fokus der App. Damit ähnelte Instagram mehr dem Plattform-Konkurrenten TikTok, wo ausschließlich kurze Videos im Feed angesehen werden können. Die kritisierenden User wollten kein TikTok 2.0, sondern das altbekannte, für Fotos beliebte Instagram zurück.
Gegenwind für Neuerungen
Unter den Stimmen gegen die Änderung war auch Follower-Queen Kylie Jenner. "Macht Instagram wieder zu Instagram! Hört auf zu versuchen, wie TikTok zu sein, ich will nur süße Fotos von meinen Freunden sehen", postete die 24-Jährige in ihrer Story. Sie unterstützte, wie auch ihre berühmte Schwester Kim Kardashian, eine Petition, um Instagram wieder zu der Foto-App zu machen, die sie ursprünglich war. Ins Leben gerufen wurde die Aktion, die schlussendlich von knapp 200.000 Usern unterstützt wurde, von der Fotografin und Influencerin Tati Bruening.
Instagram stellte Änderungen ein
Instagram-Chef Adam Mosseri hat inzwischen mit der Einstellung von Funktionen auf die Forderungen reagiert. "Ich glaube, dass Instagram mit der Zeit immer mehr zu einem Videoportal werden wird", erklärte der CEO jedoch in einem Video die Anpassungen. Er versicherte, dass Instagram weiterhin Fotos unterstützen würde, denn das sei Teil der "DNA" der Plattform. Mosseri sprach aber auch davon, dass die Plattform sich weiterentwickeln müsse, weil sich die Welt so schnell verändere. In Bezug auf die Algorithmus-Neuerungen gesteht sich der CEO jetzt aber ein: "Wir müssen auf jeden Fall einen großen Schritt zurück machen und noch einmal alles überdenken."
Das ist vermutlich eine gute Entscheidung, bedenkt man den Einfluss, den Influencerin Kylie Jenner durch ihre 361 Millionen Follower hat. Immerhin sorgte die Amerikanerin im Jahr 2018 dafür, dass die Aktien der Social-Media-Plattform Snapchat um fast acht Prozent sanken. Weil sie damals verkündete, die App in Zukunft nicht mehr zu nutzen, musste das Unternehmen 1,6 Millionen Dollar Gewinnverlust einbüßen.