Die Nachtgastronomie darf wieder aufsperren
Von Marco Weise
Lange Zeit wurden in vielen Bereichen weitere Öffnungsschritte gefordert, heute wurden sie von der Bundesregierung auch verkündet. So wird es in der Nachtgastronomie ab 5. März keine auf Mitternacht vorverlegte Sperrstunde mehr geben. Auch das Konsumationsverbot bei Veranstaltungen fällt weg.
Das wird die Club-Betreiber, Konzertveranstalter sowie Partygänger und Musikliebhaber natürlich freuen. Erstere haben sich im Vorfeld des Corona-Gipfels auch bereits für eine Öffnung am 4. März ausgesprochen: Man wollte also bereits am Freitag und nicht erst am Samstag (5. März) zu einem "Normalbetrieb" zurückkehren. Dies vor allem angesichts der Tatsache, "dass die Umsätze der Monate März, April und Mai für viele Clubs das wirtschaftliche Überleben während der Sommermonate sicherstellen", heißt es in der Presseaussendung. Sicherstellen will man aber auch einen sicheren Betrieb - die dafür benötigen Präventionskonzepte liegen vor. Daraus wird wohl nichts werden. Denn die Sperrstunde bleibt bis 5. März bei 24 Uhr.
Wien geht Sonderweg
Am Ende ist es doch schneller gegangen, als gedacht und vor allem befürchtet: Mit 5. 3. darf die Nachtgastronomie ohne Sperrstunde und ohne Maskenpflicht nach genau zwei Jahren wieder öffnen. Es gilt nur die 3-G-Regel. Damit fällt auch die Impfpflicht. Nicht aber in Wien. Denn die Bundeshauptstadt bleibt in Sachen Corona-Schutzmaßnahmen weiterhin vorsichtiger: In Wien fällt die 2-G-Regel in der Gastronomie nicht mit dem 19. Februar. Und auch bei der Öffnung der Nachtgastronomie ab 5. März wird es in Wien Zutritt nur für Geimpfte und Genesene geben, wie Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) am Nachmittag bekanntgab.
Kultur "in gesamter Bandbreite"
Kunst - und Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer (Grüne) zeigt sich erfreut über die am Mittwoch auch für den Kulturbereich in Aussicht gestellten Öffnungsschritte. Mit 5. März werde wieder "die gesamte Bandbreite der kulturellen Ausdrucksformen in Österreich möglich". Künstlerinnen und Künstler könnten wieder "uneingeschränkt" ihrer Arbeit nachgehen, betonte sie in einer Aussendung.
"Insbesondere freue ich mich für die Clubkultur und den Konzertbetrieb - also jene Bereiche, die aufgrund ihrer Beschaffenheit am längsten unter der Pandemie leiden mussten", hielt Mayer fest. Mit dem Wegfall des Konsumationsverbots seien auch größere Events im Rock- und Popbereich wieder "sinnvoll" möglich. Das treffe zudem auf Clubs, aber auch für kleinere Formate wie Vernissagen oder andere Eröffnungsfeiern zu. "Wir bekommen damit den letzten noch fehlenden Teil unseres kulturellen Lebens wieder zurück", jubelte die Staatssekretärin.
Bei aller Freude sei aber weiterhin Vorsicht geboten, mahnte die Grün-Politikerin. Denn die Öffnungsschritte bedeuteten nicht, "dass die Pandemie abgesagt ist".